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Die größten Plattformen im Netz verpflichten sich, den Verhaltenskodex der EU zu befolgen.

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Die Betreiber der wichtigsten sozialen Netzwerke haben angekündigt, sich künftig an Vorschläge der EU zum Umgang mit Hasspostings zu halten. Facebook, Twitter, Microsoft und Youtube wollen den "Großteil" von Hassreden künftig binnen 24 Stunden überprüfen und gegebenenfalls löschen. Das gab die EU-Kommission am Dienstag bekannt. Außerdem sollen "Gegenreden" gegen Hass und Terrorpropaganda verstärkt werden.

"Ich begrüße die Zusage der weltweit tätigen IT-Unternehmen, die Mehrheit der stichhaltigen Anträge auf Entfernung illegaler Hasskommentare in weniger als 24 Stunden zu prüfen und diese erforderlichenfalls zu entfernen beziehungsweise den Zugang dazu zu sperren", sagte die EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucher und Gleichstellung, Věra Jourová, am Dienstag in Brüssel.

Problematik nicht neu

Die EU will damit sowohl gegen Terrorpropaganda durch den "Islamischen Staat" wie auch gegen Hasspostings vorgehen, die in den Bereich der Verhetzung fallen. Die großen IT-Konzerne hatten sich lange geweigert, derartige Inhalte zu löschen. Klar: Jeder gelöschte Inhalt bedeutet weniger Verweilzeit, Interaktion und somit Datenmasse, die wiederverwertet werden können. Nach wie vor ist ungeklärt, wie die IT-Unternehmen die Löschung und Prüfung genau schaffen wollen.

Reportagen zufolge soll Facebook in Asien eine ganze "Armee" von Billigarbeitern beschäftigen, die gemeldete Bilder überprüfen. Dabei sollen westliche Arbeitsstandards unterlaufen werden. Facebook hatte allerdings angekündigt, in Berlin mit einer externen Agentur zusammenzuarbeiten, um die Welle an Hasspostings zu stoppen. (APA/red, 31.5.2016)