Der Family Park Neusiedlersee zieht jedes Jahr mehr als 500.000 Besucher an und damit jede Menge Verkehr.

Foto: Family Park

Ein erheblicher Teil des Wirtschaftswachstums der vergangenen zwanzig Jahre begründet sich darin, dass heute viel mehr viel weiter transportiert wird als früher. Der Transport als Kostenfaktor am einzelnen Produkt ist in der Regel niedrig. Logistikschwächen, die in sinnlosen Transporten enden, fallen pekuniär nicht weiter ins Gewicht. Auch die billigen Flüge sorgen für viel Verkehr, der sehr oft vermeidbar wäre. Das CO2-Vermeidungspotenzial wäre hier enorm, lässt sich aber auf technischer Ebene nicht finden. Es ist eine Frage von Politik, Gesellschaft und Kultur.

Freizeitverkehr

Und nun stehen wir vor einem weiteren Phänomen, das eng mit unserem Verhalten zusammenhängt und womit in dieser Dimension wohl nur wenige gerechnet hätten: Der Freizeitverkehr nimmt ständig zu. So hat der Verkehrsclub Österreich kürzlich überraschende Zahlen veröffentlicht: Während etwa in Vorarlberg der Anteil der Arbeitswege und zum Einkaufen in den vergangenen 20 Jahren mit 28 bzw. 24 Prozent etwa konstant geblieben ist, haben die Freizeitwege von 19 auf 23 Prozent zugenommen. Aber wer kann heute noch Einkaufen von Freizeitvergnügen scharf trennen?

Was trotzdem als Konsequenz gelten darf: Nicht nur Einkaufszentren würden, wenn sie schon sein müssen, zumindest eine bessere öffentliche Anbindung benötigen, sondern auch große Freizeiteinrichtungen. Als ausgeprägter Autoverkehrsgenerator wird etwa der Family Park Neusiedlersee im burgenländischen St. Margarethen angeführt – mit mehr als 500.000 Besuchern pro Jahr. (Rudolf Skarics, 2.6.2016)