Mailand – Italien muss weitere Teile des Postkonzerns privatisieren. Grund dafür ist, dass sowohl der IWF als auch Brüssel Druck machen, damit Rom den Schuldenabbau beschleunigt. Nun gab das italienische Schatzamt bekannt, weitere 30 Prozent der Poste Italiane auf den Markt zu bringen. Dies würde bei einer derzeitigen Marktkapitalisierung von 8,8 Milliarden Euro einen Erlös von rund 2,6 Milliarden Euro bedeuten.

Die Kriterien für den Börsengang sollen in Kürze feststehen. Die verbleibenden 35 Prozent will das Schatzamt an die halbstaatliche Auffanggesellschaft Cassa Depositi e Prestiti abgeben.

Schatzkanzler Pier Carlo Padoan hatte versprochen, dass 2016 und 2017 Privatisierungserlöse von 0,5 Prozent der Wirtschaftsleistung erzielt werden. Nachdem die Privatisierung der Staatsbahnen Ferrovie dello Stato erneut aufgeschoben wurde, wächst der Druck auf Rom. Auf dem Fahrplan steht noch die Teilprivatisierung der Flugaufsichtsbehörde Enav. Sie soll bis zu 800 Millionen Euro bringen. Auch der Verkauf staatlichen Immobilienvermögens soll beschleunigt werden. (tkb, 30.5.2016)