Caracas – Zur Eindämmung der Stromkrise in Venezuela bleibt die Arbeitszeit im Öffentlichen Dienst zwei weitere Wochen auf zwei Tage pro Woche begrenzt. Die Gouverneurin des Staates Cojedes, Erika Farias, gab die Verlängerung der drastischen Maßnahme um 15 Tage am Samstag bekannt. Nur an Montagen und Dienstagen gehen die Beamten zur Arbeit.

Auch mit täglichen Stromabschaltungen, der Vorverlegung der Zeit um eine halbe Stunde und der Verkürzung der täglichen Arbeitszeit auf sechs Stunden reagiert die Regierung auf die Krise. Die Schulen bleiben an Freitagen geschlossen.

Schwere Krise

Ursache der Energiekrise ist die lange Trockenzeit, wodurch den Wasserkraftwerken das Wasser zur Stromerzeugung fehlt. Der Regen, der vorhergesagt wurde, werde nicht ausreichen, um die Krise zu beenden, warnte Gouverneurin Farias.

Die Opposition wirft dem linksgerichteten Präsident Nicolas Maduro vor, die Energieknappheit sei durch Missmanagement und Verschwendung mitverursacht. Das Land steckt auch in einer schweren Wirtschaftskrise. Die konservative Opposition versucht, Maduro per Referendum abzusetzen. Fast täglich kommt es zu Massenprotesten.

Lufthansa setzt Flüge aus

Die Lufthansa setzt wegen der Krise vorübergehend ihre Flüge in das südamerikanische Land aus. Die deutsche Fluggesellschaft teilte am Samstag in Caracas mit, die Flüge von Caracas nach Frankfurt würden ab dem 18. Juni zunächst gestoppt.

Die Nachfrage nach Verbindungen in das südamerikanische Land sei im vergangenen Jahr und im ersten Halbjahr 2016 zurückgegangen, erklärte das Unternehmen weiter. Internationale Fluggesellschaften haben wegen strikter Devisenkontrollen seit Jahren Probleme, Einnahmen aus dem Land in Dollar einzutauschen. (APA, 29.5.2016)