"Therwil (Baseldeutsch: Därwyl) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Arlesheim des Kantons Basel-Landschaft in der Schweiz." Das weiß Wikipedia.

Therwil ist aber auch ein Meilenstein in der religiös-kulturellen Debatte (oder sollte man nicht eher sagen: dem Machtkampf?) zwischen dem autoritären Islam und einer freien Gesellschaft.

"Das öffentliche Interesse bezüglich Gleichstellung von Mann und Frau sowie die Integration von Ausländern überwiegen die Glaubens- und Gewissensfreiheit (Religionsfreiheit) der Schüler erheblich", sagte die Basler Schulbehörde.

Was bedeutet, dass Schüler muslimischen Glaubens weiblichen Lehrpersonen die Hand geben müssen. Oder 5000 Franken Strafe zahlen. Zwei Brüder aus Syrien hatten den Handschlag mit ihrer Lehrerin verweigert. Ihr Vater, ein Imam, hatte sie offenbar dazu angestiftet. Sein Antrag auf Staatsbürgerschaft ist gerade im Laufen. Zunächst genehmigte die Schule diese Verweigerung, dann aber griff die Schweizer Regierung ein.

Der Islamische Zentralrat der Schweiz kündigte dagegen rechtliche Schritte an (und bewies damit eine bedenkliche Abschottungstendenz, wie sie bei diesen offiziellen Verbänden nicht selten ist). Die beiden Burschen sagten auch, sie würden den Handschlag weiter verweigern.

Kraftproben dieser Art sind problematisch, aber manchmal muss eine freie Gesellschaft ihre Werte verteidigen. (Hans Rauscher, 27.5.2016)