Fahndungsbilder des deutschen Bundeskriminalamts zeigen alte Fotos der Gesuchten: Burkhard Garweg, Ernst-Volker Staub und Daniela Klette (von links) ...

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... sowie ihr mögliches heutiges Aussehen.

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Fahndungsfoto nach einem Überfall auf einen Geldtransporter im Jahr 2015, an dem die drei Gesuchten beteiligt gewesen sein könnten – so deutsche Medien.

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Verden – Die nach zwei Überfällen auf Geldtransporter wieder ins Visier der Ermittler geratenen mutmaßlichen früheren RAF-Mitglieder Ernst-Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette könnten laut Medien auch für mehrere Supermarktüberfälle verantwortlich sein. Das berichteten "Der Spiegel" und "Zeit online" am Freitag unter Verweis auf laufende Ermittlungen des niedersächsischen Landeskriminalamts.

Mehr als zwei Jahrzehnte lang war die Rote Armee Fraktion (RAF) in Deutschland der Inbegriff von Terror und Mord. Ihrem "bewaffneten Kampf" gegen das "imperialistische System" fielen Dutzende Menschen zum Opfer – darunter hohe Repräsentanten von Wirtschaft und Politik. Sie finanzierten sich auch teils durch Überfälle.

Keine Beweise

Bei dem nun bekanntgewordenen Fall handle es sich bisher jedoch nur um indiziengestützte Vermutungen, schrieben "Spiegel" und "Zeit". Beweise gebe es nicht. Staub, Garweg und Klette sollen zur sogenannten dritten Generation der deutschen Terrororganisation RAF gehört haben, die sich 1998 für aufgelöst erklärte. Im vorigen Jahr versuchten sie den Behörden zufolge, Geldtransporter in den niedersächsischen Städten Stuhr und Wolfsburg zu überfallen.

DNA-Spuren in den Fluchtautos führten die Ermittler auf die Spur des Trios, das seit den 90er-Jahren untergetaucht ist. Sie gehen davon aus, dass sie mit den Überfällen ihren Lebensunterhalt bestreiten wollen. Hinweise auf terroristische Aktivitäten gibt es nicht. Ein Sprecher des niedersächsischen Landeskriminalamt in Hannover wollte die Berichte am Freitag nicht kommentieren und verwies auf die für die Ermittlungsführung zuständige Staatsanwaltschaft in Verden. Diese war zunächst nicht erreichbar. (APA, 27.5.2016)