Das Medion-Tablet E8201T läuft mit Windows 10 und verfügt über einen GB RAM. Laut Microsoft-Richtlinien erhält es das Sommer-Update nicht und in weiterer Folge auch keine Sicherheitspatches.

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In diesem Sommer soll mit dem "Anniversary Update" die erste umfangreiche Aktualisierung für Windows 10 erscheinen. Einige Änderungen und neue Funktionen sollen in Microsofts aktuellstes Betriebssystem Einzug halten. Damit werden allerdings auch die offiziellen Hardwareanforderungen steigen.

Das könnte zum Problem für billigere Windows-Devices, die in den vergangenen Monaten erschienen sind. Denn einige dieser Geräte erfüllen diese Vorgaben nicht.

Windows 10 setzt künftig zwei GB RAM voraus

Konkret geht es um die Anhebung der Mindestvoraussetzungen beim Arbeitsspeicher. Begnügt sich Windows 10 offiziell mit einem Gigabyte RAM, so steigt diese Latte künftig auf zwei GB. Einige günstige Tablets, Convertibles und Mini-Laptops verfügen aber lediglich über einen GB.

Wahrscheinlich wird es auch keine offizielle Möglichkeit geben, die Aktualisierung trotzdem einzuspielen. Schon als mit Build 1511 die Anforderungen leicht von 768 MB auf einen GB RAM angehoben worden waren, verweigerte das Update die Installation und erklärte per Fehlermeldung, es müsse "wenigstens 1 GB RAM" installiert sein.

Keine RAM-Aufstockung möglich

Die erwähnten billigen Geräte sind aber meist so gebaut, dass ein RAM-Upgrade gar nicht erst möglich ist. Üblicherweise ist der Arbeitsspeicher hier direkt mit dem Motherboard verlötet. Erschienen sind sie vorwiegend in der zweiten Jahreshälfte 2015. Viele auch schon davor, sie ließen sich allerdings mittels Gratis-Upgrade von Windows 8.1 auf Windows 10 aktualisieren.

Neben unbekannten Produzenten lieferten auch einige bekanntere Firmen wie Medion, Trekstor und Odys entsprechende Produkte ab, auf denen Windows 10 ab Werk vorhanden war.

Windows 8.1: Lieber mit dem Upgrade warten

Die nächste Krux: Die aktuellen Richtlinien sehen vor, dass zumindest Windows 10 Home auch keine Sicherheitsupdates mehr bekommt, wenn es nicht bei den Feature-Upgrades am aktuellen Stand ist, berichtet Heise. Nutzer würden somit nicht nur um neue Funktionen umfallen, sondern könnten auch ein Sicherheitsproblem bekommen. Nutzer, die ältere Geräte nicht von Windows 8.1 hochgezogen haben, kriegen laut Lifecycle-Tabelle noch bis Januar 2018 normale Aktualisierungen und bis Januar 2023 Sicherheitspatches.

Dementsprechend rät Heise Besitzern von solchen Rechnern derweil vom Windows 10-Update ab. Zumindest bis Microsoft sein eigenes Richtlinien-Dilemma beseitigt hat. (gpi, 27.05.2016)