Düstere Bilder vom Zürcher Letzigrund-Stadion.

Foto: Keystone

Zürich – Der Frust der Fans des FC Zürich hat sich nach dem Abstieg aus der Schweizer Super League in Gewalt entladen. Als Polizisten einen Umzug von rund 500 Personen, davon viele vermummt, vom Letzigrund-Stadion in Richtung Innenstadt stoppten, kam es zu heftigen Konfrontationen. "Es wurden Scheiben eingeschlagen und Tische und Stühle von Restaurants beschädigt. Daraufhin bewarfen die wütenden Fans die Polizeikräfte mit Steinen und brennenden Fackeln. Die Stadtpolizei setzte Wasserwerfer, Reizstoff und Gummischrot ein. Der Mob, der noch rund 150 Personen umfasste, habe so zurückgedrängt werden können", schreibt der "Tages-Anzeiger".

Schlusspfiff heißt nicht immer Schluss.
TELE TOP

Bereits im Letzigrund war es wenige Minuten nach Ende des bedeutungslosen 3:1-Siegs gegen den FC Vaduz zu Konflikten zwischen frustrierten Fans und dem privaten Sicherheitspersonal gekommen. Rund 60 vermummte FCZ-Fans drangen via Spielertunnel ins Stadioninnere vor. Die Spieler schlossen sich in den Garderoben ein, Zürich-Trainer Uli Forte und ein TV-Moderator mussten ein Interview abrupt abbrechen, um sich in Sicherheit zu bringen. Nach emotionalen Diskussionen gelang es den Sicherheitsbeamten aber, die Anhänger aus dem Stadion zu drängen.

Sondern auch Fußballfrust.
KEYSTONE Video

Zu Auseinandersetzungen kam es auch zwischen Anhängern von Grasshoppers und FC Zürich. Die Grasshoppers-Fans waren mit einem Extrazug vom Auswärtsspiel in Basel in der Heimat eingetroffen und 100 vermummte und mit Stöcken bewaffnete Personen suchten laut Züricher Stadtpolizei die Konfrontation mit den FCZ-Fans.

Bitter

Dem zwölffachen Meister FC Zürich (unter anderem 2006, 2007, 2009) hat auch ein klarer 3:1-Heimerfolg gegen den FC Vaduz in der letzten Runde am Mittwoch nicht zum Klassenerhalt gereicht, weil auch Kontrahent Lugano (3:0 gegen St. Gallen) siegreich blieb. Zürich hatte in 36 Spielen 34 Punkte geholt, Lugano rettete sich mit einem Zähler mehr über den Strich.

Die Young Boys Bern erreichten mit Trainer Adi Hütter als Vizemeister hinter Marc Jankos FC Basel ihr Saisonziel. Die Berner schlossen die Saison mit einem 3:0 in Thun ab und spielen in der Champions-League-Qualifikation. (vet, APA, 25.5.2016)

Schweizer Super League, 36. Runde, Donnerstag:

FC Basel (ohne Janko) – Grasshoppers Zürich 0:1
FC Lugano – FC St. Gallen (Leitgeb ab 46.) 3:0
FC Luzern (mit Jantscher) – FC Sion 2:2
FC Thun – Young Boys (Trainer Hütter, ohne Zulechner) 0:3
FC Zürich – FC Vaduz 3:1

Abschlusstabelle:

1. Basel 83 Punkte
2. Young Boys 69
3. Luzern 54
4. Grasshoppers 53
5. Sion 50
6. Thun 41
7. St. Gallen 38
8. Vaduz 36
9. Lugano 35
10. Zürich 34