Paris – Die Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs, Russlands und der Ukraine haben am Montagabend zu einer raschen Umsetzung des Minsker Abkommens zur Lösung der Ukraine-Krise aufgerufen. Bei einem Telefonat hätten die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, der französische Staatschef François Hollande, der russische Präsident Wladimir Putin und der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko sich darauf verständigt, dass das Abkommen vom Februar 2015 "so schnell wie möglich" umgesetzt werden müsse, teilte Frankreich mit.

Einstellung aller Kämpfe

Die vier Politiker seien sich einig gewesen, dass alle Vorgaben des Minsker Abkommens vollständig umgesetzt werden müssten, erklärte die französische Präsidentschaft nach dem Telefonat im sogenannten Normandie-Format. Zudem hätten sie zu einer Einstellung aller Kämpfe aufgerufen. Wichtig sei auch der sofortige Rückzug schwerer Waffen aus dem Konfliktgebiet. Bei den anhaltenden Kämpfen zwischen der ukrainischen Armee und prorussischen Separatisten war am Montag ein ukrainischer Soldat getötet worden.

Im Konflikt zwischen dem ukrainischen Militär und den Rebellen wurden nach Uno-Angaben seit April 2014 mehr als 9.300 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten. Kiew und der Westen beschuldigen Moskau, die gegen die ukrainische Regierung kämpfenden Rebellen direkt militärisch zu unterstützen. Der Kreml weist die Vorwürfe zurück. (APA, 24.5.2016)