AfD-Vorsitzende Frauke Petry und Armin Paul Hampel, Landesvorsitzender der AfD Niedersachsen, erklären ihre Sichtweise.

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Berlin – Das Treffen sollte eine Verbesserung der schlechten Beziehungen bringen, doch es endete mit einem Eklat. Schon nach einer Stunde beendete die Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), Frauke Petry, am Montag den "Dialog" mit dem Zentralrat der Muslime in Deutschland.

Zunächst hatten Petry und ZMD-Chef Aiman Mazyek einander in einem Berliner Luxushotel noch höflich die Hand geschüttelt, Petry war allerdings mit 18-minütiger Verspätung erschienen. Gesprächsbedarf hätte es nach Ansicht des Zentralrates genug gegeben, denn vor einem Monat beschloss die AfD bei einem Parteitag ihr erstes Parteiprogramm, und in diesem heißt es: "Der Islam gehört nicht zu Deutschland." Zudem will die AfD Muslimen den Bau von Minaretten und den Ruf des Muezzins verbieten.

Mazyek an "dunkelste Zeit Deutschlands" erinnert

Mazyek erklärte daraufhin, dies erinnere ihn "an die dunkelste Zeit Deutschlands", und lud die AfD zum Gespräch. Nach dem Treffen gab es gar keine Unstimmigkeiten darüber, wer denn dieses nun platzen habe lassen, das nahm die AfD freimütig auf sich.

"Wir wollten einen Dialog auf Augenhöhe", erklärte Petry, aber das habe nicht funktioniert. Denn: "Wir mussten uns vorwerfen lassen, eine Partei aus dem Dritten Reich zu sein." Zudem habe der Zentralrat verlangt, "ein demokratisch gewähltes Parteiprogramm" zurückzunehmen.

Mazyek hingegen sagte, die AfD sei eine "große Gefahr" für Deutschland. Dies sei nicht seine persönliche Meinung, sondern ergebe sich aus den "Positionen des Grundgesetzes", dem das AfD-Programm zuwiderlaufe. Beide Seiten betonten aber, sie wollten weiterhin mit den "Anhängern" des anderen sprechen. (bau, 23.5.2016)