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Dieses Produkt musste Lego im September 2001 in den USA vom Markt nehmen.

Foto: APA/EPA/Hugh Dougherty

Billund – Geht es nach Forschern der neuseeländischen University of Canterbury, hat der Spielzeughersteller Lego eine Richtung eingeschlagen, die Sorge bereiten könnte: Lego-Spielzeug werde zunehmend brutal, behauptet der Forscher Christoph Bartneck laut dem "Guardian". Der Grund liegt seiner Ansicht nach in einer Art Rüstungswettlauf der Spielzeughersteller. Auch Lego setze dabei im Rennen um die Aufmerksamkeit der Kinder im digitalen Zeitalter verstärkt auf Waffen und kriegsähnliche Szenarien.

Die ersten Waffen fanden sich bei Lego demnach im Jahr 1978 in einer Burgszenerie mit Schwertern, Äxten und Lanzen. Kriegsgerät wurde laut den Forschern allerdings immer wichtiger. Mittlerweile seien Waffen in 30 Prozent der Baukästen enthalten.

Lego: Konfliktspiele Teil der kindlichen Entwicklung

Auch die Lego-Kataloge der Jahre 1973 bis 2015 nahmen die Forscher unter die Lupe. 40 Prozent aller Seiten enthielten laut der Analyse gewalttätige Szenen. Lego-Sprecher Troy Taylor betont gegenüber dem "Guardian", dass sich die Spielaktivitäten in einer Bandbreite von Fantasie, Konstruktion und Konflikten bewegen würden. Konfliktspiele seien Teil der kindlichen Entwicklung.

Das Geschäft des dänischen Spielzeugriesen läuft gut, er fährt jedes Jahr Rekordgewinne ein. Weltweit beschäftigt das Unternehmen 17.300 Mitarbeiter, auch der Generationswechsel schreitet voran. Kjeld Kirk Kristiansen, Firmenbesitzer und Enkel des Gründers der Lego-Gruppe, und sein Sohn Thomas gaben vor einem Monat bekannt, dass sie ihre Rollen innerhalb des Unternehmens getauscht haben. (red, 23.5.2016)