Project Ara will das Smartphone modular machen.

Foto: Google

Unter dem Namen Project Ara arbeitet Google schon länger am Konzept eines modularen Smartphones. In den letzten Monaten war es aber auffällig ruhig rund um das ambitionierte Unterfangen geworden, was manche Beobachter gar zu der Einschätzung verleitete, dass Ara eingestellt sei. Doch Google widerlegt nun alle Zweifler.

Ankündigung

Noch dieses Jahr soll ein erstes Ara-Smartphone erhältlich sein – und zwar von Google selbst, dies verkündete Google am Freitag im Rahmen seiner Entwicklerkonferenz I/O im kalifornischen Mountain View. Bei dem für Herbst dieses Jahres vorgesehenen Gerät handelt es sich um eine Version für Entwickler, ein Consumer-Device – ebenfalls von Google selbst – soll dann 2017 erscheinen.

Google ATAP

Eckdaten

Die "Ara Developer Edition" soll 5,3 Zoll groß sein, und mit aktueller Hardwareausstattung aufwarten können. Als Betriebssystem kommt Android zum Einsatz allerdings mit einem speziellen Twist: Einzelne Hardwarekomponenten lassen sich in Form von Modulen einfach tauschen – und zwar im laufenden Betrieb. In dem vorgegeben Rahmen können sechs unterschiedliche Module platziert werden.

Weniger ambitioniert

Im Vergleich zum ursprünglichen Ara-Konzept hat man die Ambitionen von Ara allerdings deutlich reduziert. So sind nun zahlreiche Kernkomponenten fix verbaut – vom Bildschirm über Sensoren und Akku bis zur CPU. Die Module sind insofern nun vor allem für Erweiterungen wie Kamera oder auch Fingerprint-Reader gedacht.

Foto: Andreas Proschofsky / STANDARD

Demonstration

Dass dies mittlerweile auch tatsächlich problemlos funktioniert, demonstrierte man vor den Zusehern auf der I/O. Für besonders Amüsement sorgte dabei ein kleines Gimmick, dass sich Google einfallen hat lassen: Module können nämlich via Sprachbefehl ausgeworfen werden, also etwa per "OK, Google, eject the camera".

Einige der Module für Project Ara.
Foto: Google

Auslagerung

Verantwortlich für das Gerät zeichnet übrigens nicht mehr die Advanced Technology and Products (ATAP) Abteilung, in deren Rahmen Ara entstanden ist. Statt dessen wird das Gerät unter dem Dach von Googles neuer Hardwareabteilung entwickelt, die von Ex-Motorola-Chef Rick Osterloh geleitet wird. (Andreas Proschofsky aus Mountain View, 20.5.2016)