Die DNA, die aus diesem Schädel gewonnen wurde, ist einzigartig.

Foto: E. Trinkaus, A. Soficaru

Leioa/Wien – Ihre vorletzte Ruhe fanden die Knochen vor 35.000 Jahren in der Pestera Muierii im Südwesten Rumäniens. Der Name bedeutet auf Rumänisch "Frauenhöhle", und auch die gefundenen Knochen sowie der Schädel sind weiblich. Sie gehörten eindeutig einer Vertreterin von Homo sapiens, die freilich auch bestimmte äußere Neandertalermerkmale hatte.

Die aus einem Zahn gewonnene mitochondriale DNA von PM1 (so die Bezeichnung der Frau) stellte die Forscher um Concepción de-la-Rua (Uni des Baskenlandes) allerdings vor ein Rätsel: Bei der Untersuchung ihrer Haplogruppe, mit der man Verwandtschaften zwischen Populationen untersucht, stießen sie auf eine bisher unbekannte Variante, der sie den Namen U6 basal* gaben und die entfernte Ähnlichkeiten mit jener von heutigen Bewohnern Nordwestafrikas aufweist.

Die Forscher greifen im Fachblatt "Scientific Reports" deshalb die Hypothese auf, dass es vor rund 40.000 bis 45.000 Jahren eine Migration aus Eurasien zurück nach Nord- und Westafrika gegeben haben dürfte. Demnach könnte die Frau aus der rumänischen Höhle einem ausgestorbenen Nebenzweig dieser Migranten "Back to Africa" angehört haben, der dann in Südosteuropa ausgestorben ist. (tasch, 21. 5. 2016)