Dagmar Manzel und Fabrian Hinrichs ermitteln im Franken-"Tatort".

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In einem einsamen Waldgasthof liegt die Wirtin erschlagen in der Stube, der Mann ist weg, die Tochter dreht fast durch. "Mann, Frau, Katastrophe", fasst Kommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs) den Hergang zusammen. Im Münster-Tatort würde es zynisch klingen, hier aber, im zweiten Franken-Tatort, einfach nur lakonisch.

Und es ist gar nicht der einzige Fall, den Voss und Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) zu lösen haben. Im Würzburger Anatomieinstitut taucht ein Skelett mit falschem Schädel auf, vor dem Nürnberger Polizeipräsidium campiert eine Frau, die die Suche nach ihrem Sohn erzwingen will.

Hängen die drei Fälle zusammen? Oder wären das zu viele Zufälle, wie Ringelhahn meint? Es bleibt lange offen, und das ist an diesem regnerischen Tatort mit dem Titel Das Recht, sich zu sorgen das Spannendste.

Das heißt aber mitnichten, dass er nicht sehenswert wäre. Den Ermittlern könnte man stundenlang bei ihren kargen Dialogen zuhören, es stimmt einfach der ganze Sound. "Wenige Leute, die wenig saufen", wird der Niedergang des Gasthauses auf den Punkt gebracht.

Wenn einer der Beteiligten erklärt, warum es durchaus Sinn macht, einen Totenschädel auf dem Postweg nach Tasmanien zu schicken, ist das natürlich ziemlich schräg, aber andererseits recht nachvollziehbar.

Das Duo Voss & Ringelhahn dürfte sich mit diesem zweiten Franken-Tatort auf der Kommissar-Beliebtheitsskala weit nach oben gespielt haben. Für das nächste Mal wünscht man sich bloß noch mehr Raum für den Kriminaltechniker Michael Schatz, gespielt vom Kabarettisten Matthias Egersdörfer. Denn kein anderer fränkelt so schön vom "Dähder" und den "Doden" am "Dahdord". (Birgit Baumann, 22.5.2016)