Sendai – Die Finanzminister und Notenbankchefs der G-7 drängen derzeit einem Insider zufolge nicht auf kurzfristige Konjunkturprogramme zur Ankurbelung der Weltwirtschaft. "Es wurde von keinem ein konjunktureller Stimulus gefordert", sagte ein Teilnehmer einer Diskussion der G-7-Finanzminister und -Notenbankchefs mit Ökonomen am Freitag im japanischen Sendai.

Einig sei man sich aber gewesen, dass das Trendwachstum in der Welt zu schwach sei. Zur Strategie habe es große Übereinstimmung gegeben, dass mit geeigneten Strukturreformen, etwa am Arbeitsmarkt, und in Verbindung mit zukunftsträchtigen Investitionen, etwa in Bildung, Ausbildung und Innovationen, die Wachstumskräfte der Weltwirtschaft nachhaltig gestärkt werden könnten.

In Sendai beginnt am Freitag ein Treffen der G-7-Finanzminister und Notenbankchefs, die den Gipfel der Staats- und Regierungschefs der sieben großen Industrieländer in der nächsten Woche vorbereiten wollen.

In der Debatte mit den Ökonomen wurde auch das Risiko eines Ausstiegs Großbritanniens aus der EU angesprochen. Dabei äußerten Diskussionsteilnehmer die Meinung, dass von einem solchen Brexit kurzfristige Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgehen könnten. Großbritannien selbst könnte in einem solchen Fall auf einen schwächeren Wachstumskurs geraten. Die Briten stimmen am 23. Juni über einen Austritt aus der EU ab. (APA, 20.5.2016)