Frankfurt – Weltweit ist die skandalgeplagte Deutsche Bank derzeit in rund 7.800 Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Beim Großteil der laufenden Verfahren handle es sich um Angelegenheiten im Privatkundengeschäft mit geringem Streitwert, sagte Vorstandschef John Cryan am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Frankfurt am Main. Zur Finanzierung von Prozesskosten hält die Deutsche Bank demnach aktuell 5,4 Mrd. Euro vor.

"Rechtskosten in solchen Dimensionen sind völlig inakzeptabel", betonte Cryan. Im vergangenen Jahr hatten milliardenschwere Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten einen bedeutenden Anteil daran, dass das Geldhaus einen Rekordverlust von 6,8 Mrd. Euro verbuchen musste.

Um die Zahl der juristischen Verwicklungen zu verkleinern, muss die Deutsche Bank laut Cryan unter anderem ihre IT-Infrastruktur modernisieren. "In der Vergangenheit tat sich die Bank zuweilen schwer damit, Fehlverhalten früh genug zu entdecken." Leistungsfähigere Computersysteme würden eine bessere Kontrolle ermöglichen, sagte Cryan. (APA, 19.5.2016)