IT-Mitarbeiter müssen sich mit Katzenbildern über traumatische Erlebnisse hinwegtrösten.

Foto: Tim Avatar Bartel/Wikimedia/CC 2.0

"Was waren die schlimmsten Erlebnisse, die ihr als IT-Mitarbeiter erlebt habt?" Diese einfache Frage hat auf Reddit zu einer Myriade von Anekdoten geführt. Die Webseite "Knowable" hat sich nun die absurdesten Fälle herausgesucht und in einem Artikel zusammengefasst – der zeigt, wie weit verbreitet manche extreme Formen von "IT-Analphabetismus" tatsächlich sind.

Kopieren via Maus

So erzählt ein Nutzer, dass ein Kollege ihm von massiven Problemen beim Kopieren von Dateien berichtete. Es funktioniere einfach nicht, die Daten auf den neuen Computer zu überspielen. Als er seinem Kollegen über die Schulter blickte, konnte der IT-Arbeiter seinen Augen kaum glauben: Der Mitarbeiter versuchte tatsächlich, Files zu übertragen, indem er sie auf einem Computer mit Rechtsklick kopierte, dann die Maus ausstöpselte, sie am anderen Computer anschloss und "einfügen" drückte.

Bildschirm abfotografiert

Ein anderer Reddit-Nutzer erzählt von einem Schreiduell mit einem Arzt, dessen Krankenhaus er betreute. Der Arzt berichtete von Problemen mit elektronischen Akten, woraufhin ihn der Support bat, doch die IP-Adresse seines Geräts zu übermitteln. Das wurde verweigert – der Mediziner sah nicht ein, warum er dem Support verraten müsse, wo er sich momentan aufhalte. Noch absurder ist der Fall einer älteren Kundin, die einen Screenshot der Fehlermeldung übermitteln sollte: Statt ein Bildschirmfoto zu machen und via E-Mail zu transferieren, machte die Dame ein Bildschirm-Foto im wahrsten Sinne des Wortes: "Sie hatte ihren Screen mit einer Kamera abfotografiert, das Bild entwickelt und per Post geschickt!", schreibt der IT-Arbeiter auf Reddit.

Remote reicht

Ein IT-Arbeiter des US-Militärs erzählt, dass er wegen eines defekten Geräts gerufen wurde. Als er den Rechner aufschraubt, kommt ihm plötzlich eine fettige Sauce entgegen. Des Rätsels Lösung: Seine Kollegen hatten einen Spray der Marke WD40 in den Rechner gesprüht, um die Lautstärke von dessen Ventilation zu verringern. Nur vermeintlich defekt war hingegen der Rechner in einem anderen Fall: Eine Kundin rief an und beschwerte sich, dass ihre Remote-Verbindung zu ihrem älteren Gerät nicht mehr funktionierte. Auf Nachfragen kam der Mitarbeiter drauf, dass dieser Computer mittlerweile ausgesteckt in einem Abstellraum lag. Sie habe ja eh die Remote-Verbindung und brauche den PC daher nicht mehr, so die Frau.

Tinte via Internet

Ähnlich naiv ist die Vorstellung einer engen Freundin eines IT-Experten, deren Drucker nur mehr sehr blasse Seiten ausspuckte. Und das, obwohl sie schon mehrfach Tinte nachbestellt habe. Als der Freund den Drucker öffnete, um nachzusehen, ob die Patrone richtig eingelegt war, wurde er gefragt, was er denn da mache – die junge Frau hatte tatsächlich geglaubt, Tinte ließe sich über das Internet nachbestellen und direkt in den Drucker übertragen.

Falsch herum

Ein großartiger Fall von Ahnungslosigkeit ist auch die Beschwerde einer Mitarbeiterin, das CD-Laufwerk würde die CD-Rom andauernd verlieren. Ihr Computer sei von der Marke "d4": Da dämmert es dem Mitarbeiter – sie meint HP, der Rechner ist falsch herum aufgestellt. Eine junge Grafikerin wurde hingegen von ihrer Kollegin gebeten, ein Foto abzuzeichnen und zu verkleinern – sie sah darin den einzigen Weg, die Größe des Bildes zu verändern.

Verbreitet dürften hingegen folgende Motive sein, die immer wieder in den Erzählungen auftauchen: Kunden, die angeben, ihre Datei "in Word" oder "Excel" gespeichert zu haben – und das als einzigen Ort wissen, an dem sich die Datei aufhalten könnte. Oder der obligatorische Doppelklick auf alles, auch wenn ein einfacher Klick mehr als ausreicht. Falls Ihnen das bekannt vorkommt: Wir freuen uns auf Ihre Anekdoten in den Kommentaren. (red, 23.5.2016)