London – Felix Auböck hat am Montag bei den Langbahn-Europameisterschaften der Schwimmer in London mit Platz vier im Finale über 400 m Kraul für seinen bisher größten Erfolg gefeiert. Die Bronzemedaille verpasste der 19-Jährige nur um 7/100 Sekunden. 3:46,88 Minuten bedeuteten eine deutliche Verbesserung des österreichischen Rekords.

Den hatte der diesmal in den Vorläufen in 3:53,37 nur auf Platz 29 gekommene David Brandl am 26. Juli 2009 bei der Rom-WM in 3:47,61 fixiert, als noch in den leistungsfördernden Ganzkörperanzügen geschwommen wurde. Montagfrüh war Auböck von dieser Bestmarke noch weit entfernt gewesen, hatte seine Topzeit doch 3:50,04 gelautet. Doch im Vorlauf steigerte sich Auböck auf 3.47,92, als Fünfter kam in das Achter-Finale.

Dort hielt der Athlet der SG Neukölln von Beginn an bestens mit und stets in den Top fünf, bei der 250-m-Marke war er Dritter. Auf der vorletzten Länge schob sich Auböck hinter dem letztlich mit EM-Rekord von 3:44,01 siegreichen Italiener Gabriele Detti gar auf Platz zwei vor, musste auf den letzten Metern aber noch den Norweger Henrik Christiansen (3:46,49) und den Ungarn Peter Bernek (3:46,81) passieren lassen.

Der knappe Rückstand auf die Medaillenränge schmerzte Auböck in einer ersten Reaktion doch ein wenig, letztlich überwog aber die Freude über die Leistung. "Ich habe vielleicht gehofft, ins Finale zu kommen", sagte Auböck wenige Minuten nach dem Anschlag. "An eine Medaille habe ich gar nicht gedacht."

Schon am Dienstagvormittag steht der nächste Start an. "Über 200 m Kraul bin ich eigentlich noch stärker", meinte Auböck, der bei Olympia in Rio wohl über drei Einzelstrecken antreten wird. Die Nominierung durch das Österreichische Olympische Komitee sollte nur noch Formsache sein.

Persönliche Bestzeit für Dietrich

Erfreulich auch das Abschneiden von Johannes Dietrich über 100 m Brust. Im Semifinale bestätigte er in 1:01,65 Minuten seine im Vorlauf aufgestellte persönliche Bestzeit von 1:01,57. Damit wurde der 22-Jährige im 16-köpfigen Semifinalfeld Letzter, bei seinem bisher größten Auftritt auf internationaler Bühne fehlten trotzdem nur 52/100 auf einen Finalplatz. (APA, red, 16.5. 2016)

ERGEBNISSE:

Herren-Finali:

400 m Kraul: 1. Gabriele Detti (ITA) 3:44,01 Minuten (EM-Rekord) – 2. Henrik Christiansen (NOR) 3:46,49 – 3. Peter Bernek (HUN) 3:46,81 – 4. Felix Auböck (AUT) 3:46,88 (österreichischer Rekord) – 5. Maarten Brzoskowski (NED) 3:47,09 – 6. Velimir Stjepanovic (SRB) 3:47,48 – 7. Filip Zaborowski (POL) 3:49,30 – 8. Stephen Milne (GBR) 3:49,49

4 x 100 m Kraul: 1. Frankreich (William Meynard, Florent Manaudou, Fabien Gilot, Clement Mignon) 3:13,48- 2. Italien (Luca Dotto, Luca Leonardi, Jonathan Boffa, Filippo Magnini) 3:14,29 – 3. Belgien (Glenn Surgeloose, Jasper Aerents, Dieter Dekoninck, Pieter Timmers) 3:14,30

Semifinale:

100 m Brust (Top 8 im Finale): 1. Adam Peaty (GBR) 58,74 Sekunden. Weiter: 16. Johannes Dietrich (AUT) 1:01,65 Minuten (um 52/100 an Aufstieg vorbei)

Damen-Finali:

400 m Lagen: 1. Katinka Hosszu (HUN) 4:30,90 (EM-Rekord) – 2. Hannah Miley (GBR) 4:35,27 – 3. Zsuzsanna Jakabos (HUN) 4:38,39

4 x 100 m Kraul: 1. Niederlande (Maud van der Meer, Femke Heemskerk, Marrit Steenbergen, Ranomi Kromowidjojo) 3:33,80- 2. Italien (Silvia di Pietro, Erika Ferraioli, Aglaia Pezzato, Federica Pellegrini) 3:37,68 – 3. Schweden (Sarah Sjöström, Ida Marko-Varga, Ida Lindborg, Louise Hansson) 3:37,84

Link:

Live-Stream, Ergebnisse und den Zeitplan der EM in London