Bild nicht mehr verfügbar.

Die Proteste im April haben für 150 Demonstranten schwerwiegende Folgen.

Foto: AP Photo/Amr Nabil, File

Kairo – In Ägypten sind mehr als 150 Menschen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden, weil sie gegen die Übergabe zweier Inseln im Roten Meer an Saudi-Arabien protestiert hatten. Rund hundert von ihnen seien zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, die übrigen zu zwei Jahren, berichteten Medien und Justizkreise am Samstag.

Ihnen werde vorgeworfen, gegen ein Gesetz verstoßen zu haben, nach dem Kundgebungen ohne vorherige Ankündigung beim Innenministerium verboten sind. Anwälte der Verurteilten kündigten Berufungen an.

Ende April hatten in Kairo zahlreiche Menschen gegen die Entscheidung von Präsident Abdel Fattah al-Sisi protestiert, die Inseln Tiran und Sanafir an Saudi-Arabien zu übergeben. Hunderte Polizisten waren damals im Einsatz. Bereits zuvor hatten Tausende Menschen gegen die Regierung demonstriert und "den Sturz des Regimes" gefordert – sie skandierten dabei denselben Slogan wie 2011, als im Zuge der Massenproteste Präsident Hosni Mubarak nach 30-jähriger Herrschaft gestürzt wurde.

Die ägyptische und die saudiarabische Führung sind sich einig, dass die beiden Inseln zu Saudi-Arabien gehören. Sie stünden nur deshalb unter ägyptischer Kontrolle, weil das Königreich im Jahr 1950 darum gebeten habe, sie zu schützen. (APA, 14.5.2016)