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Malerisch: Die Felsformation Darwin's Arch südöstlich von Darwin Island.

Foto: Neil Gelinas/National Geographic

Quito – Einen respektive 1,3 Quadratkilometer: So klein sind die beiden Inseln Darwin Island und Wolf Island im Norden des Galapagos-Archipels. Nun dürfen die beiden unscheinbaren Inselchen aber einen Weltrekord für sich verbuchen: Nirgendwo sonst auf der Welt wurde bislang eine derartige Dichte an Haien festgestellt wie in den sie umgebenden tiefen Gewässern.

Forscher der Charles Darwin Research Station (CDRS) und der National Geographic Society hielten das Gebiet über zwei Jahre hinweg mittels eines Stereo-Video-Systems unter Beobachtung. Den Fischreichtum gaben sie im Fachmagazin "PeerJ" nicht in der Zahl von Individuen, sondern in der festgestellten Biomasse an: Pro Hektar betrug diese etwa 17,5 Tonnen Fisch. Etwa 73 Prozent davon (12,4 Tonnen) entfielen auf Haie: hauptsächlich Hammerhaie, aber auch Schwarzspitzen- und Galapagoshaie.

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Hammerhaie sind die häufigsten Bewohner der Gewässer um Darwin Island.
Foto: Enric Sala/National Geographic

Damit übertreffen diese Gewässer den Cocos Island Nationalpark von Costa Rica und das Meeresschutzgebiet am Chagos-Archipel im Indischen Ozean, wo bislang die höchste Haidichte gemessen worden war, deutlich. Die Haifülle ist durchaus überraschend: Eine solche Menge an großen Räubern spricht für ein gesundes Ökosystem. Dabei haben die Forscher in den Gewässern klare Anzeichen von Überfischung bei kleineren riffbewohnenden Fischen festgestellt.

Studienerstautor Pelayo Salinas de Leon bezeichnet Darwin und Wolf Island als Kronjuwelen des Galapagos-Archipels. Besonders zufrieden zeigte er sich darüber, dass die Forschungen dazu beigetragen haben, dass das Gebiet im März diesen Jahres zu einer Schutzzone erklärt wurde. (jdo, 16. 5. 2016)