Neuauflage eines feministischen Evergreens: Mädchen würden nicht ausschließlich Spaß, sondern einfach nur das gleiche Geld wollen, sang Cyndi Lauper diese Woche gemeinsam mit dem britischen Schauspieler und Komiker James Corden. In "Girls Just Want Equal Funds" macht die US-amerikanische Sängerin das Einkommensgefälle zwischen Männern und Frauen in den USA zum Thema und gibt ihrem berühmten Song "Girls Just Want to Have Fun" einen feministischen Twist. Performt wurde das Ganze in der "Late Late Show with James Corden".

The Late Late Show with James Corden

Frauen verdienten im Schnitt nur 79 Cent für jeden Dollar, den ein Mann einnehme, das beklagte auch US-Präsident Obama anlässlich des "Equal Pay Day" im April. Bei Nicht-Weißen sei der Unterschied noch größer. Eine schwarze Frau verdiene im Durchschnitt nur 60 Cent und eine Frau mit lateinamerikanischen Wurzeln nur 55 Cent im Vergleich zu jedem Dollar eines weißen Mannes.

Eine Sammlung kopfloser sexy Frauen auf Filmplakaten: Klingt anfangs nicht unglaublich neu, ist in seiner Verdichtung und Redundanz dann aber doch beklemmend: Hundertfach hochgeladene Sujets kopfloser Frauen machen derzeit in den sozialen Netzwerken die Runde, allen voran auf der Blogging-Plattform Tumblr. Aktuell ist hier ein Archiv im Entstehen, eine Sammlung von Postern und Filmplakaten, auf denen Frauenkörper für Marketingzwecke ohne Kopf abgebildet sind: "The Headless Women of Hollywood".

Marcia Belsky, Schauspielerin aus New York, hat das Projekt im vergangenen Monat ins Leben gerufen. Es handle sich um einen sonderbaren Marketingtrend, den KinogeherInnen wahrscheinlich gar nicht bemerken würden, bis jemand sie darauf hinweise, meint die Initiatorin.

KritikerInnen des Projekts meinten, die Sammlung würde sich in Allgemeinplätzen ergehen – und werfen Belsky vor, dass es doch wichtigere Probleme in der Welt gebe. Ja, meint Belsky, es würden weltweit noch viel schlimmere Fälle von Frauenunterdrückung existieren, aber diese Darstellungen seien eben die Spitze des Eisbergs und würden zeigen, wie unsere vermeintlich fortschrittliche und gleichberechtigte Kultur Frauenkörper ausbeute. "Der bildliche Ausdruck von enthaupteten (decapitated) Frauen und ihrer Fragmentierung in sexuelle Körperteile ist systemisch", sagt Belsky im Interview mit "Bitch Media".

"Woman" – eine neue Doku-Serie von Gloria Steinem: Seit einem halben Jahrhundert kämpft sie für Frauenrechte: Gloria Steinem, mittlerweile 82, gilt als US-Wegbereiterin des Feminismus. Die Gründerin und Herausgeberin des feministischen Magazins "Ms." wendet sich nun erstmals dem Fernsehen zu. Die Doku-Reihe "Woman" wirft Schlaglichter auf die globalen Auswüchse von Sexismus und sexueller Gewalt. Produziert wurden die ersten acht Teile gemeinsam mit Shane Smith, dem Mitbegründer des "Vice"-Magazins.

VICELAND

Inhaltlich spannt sich der Bogen von sexuellen Übergriffen im US-Militär über die Lebensrealitäten kolumbianischer Frauen in der Guerilla und Kinderheirat in Sambia bis zu Vergewaltigung als Instrument des Krieges im Kongo. Keine leichte Kost, gibt Steinem zu. "Es geht um Zeugenschaft. Menschen in schwierigen Zeiten brauchen ZeugInnen – und jemanden, der helfen kann", sagt sie gegenüber der "New York Times".

Wie es zu dieser Kooperation mit dem Vice-Kabelkanal kam? Smith traf Steinem bei einer Google-Konferenz 2014. Dort lauschte er einem Vortrag von ihr, und sie habe ihn "weggeblasen mit ihrem Geschichtenerzählen und dem Reichtum ihrer Erfahrung". Einen weiteren Grund für die Zusammenarbeit mit Steinem nennt er gegenüber der "Huffington Post": "Es ist einfach, ich habe zwei Töchter … Man muss sich entscheiden, auf welcher Seite der Geschichte man stehen mag." (red, 13.5.2016)