Außen wirkt der Ford Edge mächtig und beeindruckend, ...

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... innen ist er aufgeräumt, geräumig und vor allem erstaunlich leise.

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Grafik: der Standard

Fahrwerk und Lenkung sind, obwohl für Ford eh komfortabel, herrlich straff.

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München – Es ist ein kleiner Abzweiger, ein Schotterwegerl, das sich durch den Wald zu schlängeln beginnt. Im Wald dann wird es ausgesetzter. Der Regen der vergangenen Wochen hat sich hier ein wenig ausgetobt, den Rest hat vermutlich ein Traktor verursacht. Dort stechen wir mit dem Edge hinein. Ein Koloss von SUV. Die neue Speerspitze über dem Kuga. Darum wird er auch nächstes Jahr als Vignale erscheinen.

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Damit ist aber auch schon klar, wohin die Reise geht. Oder besser gesagt, dass sie nicht durch den Wald gehen sollte. Der Edge ist nämlich herrlich auf Straße getrimmt. Auf dem Feldweg zeigt er mit seinem dafür viel zu harten Fahrwerk, dass er mit dem Ausflug keine Freude hat.

Stadtabenteurer

Zwar sieht Ford auch den Mitsubishi Pajero oder den Toyota Land Cruiser als direkte Konkurrenten an, aber schon das Äußere des Edge zeigt, dass er ein echter Asphalt-Cowboy ist. Seine größten Abenteuer lassen sich, wegen der 4,8 Meter Länge, wohl unter dem Kapitel "Parkplatzsuche in der Stadt" zusammenfassen.

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Mehr als 1,9 Tonnen wiegt der Edge. Kein Wunder also, dass ihm der 210 PS starke Diesel besser steht als der 180 PS starke. Wer hofft, dass dem amerikanischen Auftritt entsprechend, auch ein 5-Liter-V8-Benziner zur Auswahl steht, wird bitter enttäuscht sein.

Nagelprobe

Allein zwei Selbstzünder bietet Ford in Österreich an – die dafür ausschließlich mit Allradantrieb, den kleinen Motor mit einer Sechs-Gang-Schaltung, den großen mit dem Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.

Um den Diesel akustisch charmanter zu machen, hat man ihn mit der Active Noise Control serienmäßig Kreide fressen lassen. Soll heißen: Unangenehme Frequenzen werden rausgefiltert und selbst bei 180 km/h ist der Edge erstaunlich leise.

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Um bei den Crashtests die vollen Punkte abzuräumen, hat Ford neben einer Airbagsammlung auch den Fahrspur- samt Spurhalte-Assistenten schon serienmäßig verbaut. Kleiner Wermutstropfen: Bei einem ersten Test, auf den Landstraßen rund um München, scheiterten wir beim Versuch, den Fahrspur-Assi komplett abzuschalten. Jetzt beutelt er einem permanent das Lenkrad, wenn man mit dem eh nicht ganz schmalen SUV die Mittellinie küsst – egal, ob man das bewusst oder unbewusst macht. Da ist er dann besserwisserisch, der Ford. Ätsch! (Guido Gluschitsch, 16.5.2016)

Nachlese:

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