Wien – Fußball-Rekordmeister Rapid hat am Mittwoch im letzten Ligaheimspiel im Ernst-Happel-Stadion nur bedingt Grund zum Feiern gehabt. Die Hütteldorfer, die schon zuvor den dritten Vizemeistertitel in Folge fix in der Tasche hatten, mussten sich gegen Altach mit einem 1:1 (0:1) begnügen. Die Vorarlberger sicherten sich damit in der 35. Bundesliga-Runde aus eigener Kraft endgültig den Klassenerhalt.

Rapid hat somit keine Chance mehr die Saison genauso wie die vergangene mit 67 Zählern abzuschließen, vor der letzten Runde am Sonntag bei Admira Wacker Mödling hält der Ligazweite bei 62 Punkten. Dass es mit dem 33. Titel der Vereinsgeschichte nichts wurde, hat auch mit den Partien gegen Altach zu tun, da holten die Wiener nur fünf von zwölf möglichen Punkten.

Stefan Schwab bewahrte die Wiener beim Happel-Stadion-Abschied vor einer Niederlage, traf in der 88. Minute per Kopf. Altach war durch Kapitän Philipp Netzer (22.) in Führung gegangen. Die Vorarlberger sind nun auswärts schon vier Partien sieglos, dass ist aufgrund des Ligaverbleibs aber zu verschmerzen.

Abschied

Beide Teams konnten nicht in Bestbesetzung antreten. Bei den Wienern kam der 18-jährige Ungar Attila Szalai von Beginn an in der Innenverteidigung zu seinem Profidebüt, da gleich fünf Defensivakteure verletzt ausfielen. In der Offensive gesellte sich zudem aktuell noch Philipp Schobesberger wegen Sprunggelenksproblemen auf die Ausfallsliste. Aufseiten der Altacher musste Goalie Andreas Lukse kurzfristig wegen Problemen im Hüftbeugerbereich passen.

Nach der offiziellen Verabschiedung der Rapidler Deni Alar, Thanos Petsos und Michael Schimpelsberger durch Präsident Michael Krammer sowie die Geschäftsführer Christoph Peschek und Andreas Müller sahen die 14.200 Zuschauer im Happel-Oval vorerst das erwartete Bild. Rapid schnürte die Gäste in der eigenen Hälfte ein und diktierte klar das Geschehen. Die Führung lag schon in der neunten Minute in der Luft, nach schöner Schaub-Vorarbeit scheiterte Kapitän Steffen Hofmann aber zweimal aus guter Position an Alltach-Goalie Martin Kobras (9.).

Die Vorarlberger standen tief, verteidigten aber geschickt und bekamen die Hausherren mit Fortdauer der ersten Hälfte besser in den Griff. Dank einem "Lucky Punch" durften sie zudem über das 0:1 jubeln. Netzer zog mit dem Außenrist aus mehr als 20 Metern ab und traf via Unterkannte der Latte ins Netz (22.). Bei den Wienern riss mehr und mehr der Faden. Die Vorarlberger lauerten auf Konter und wurden auch immer wieder einmal gefährlich.

Sieg möglich

Rapid-Tormann Richard Strebinger musste im Duell mit Martin Harrer in höchster Not klären (34.), ein Harrer-Volley nach Aigner-Hereingabe ging knapp am Tor vorbei (41.). Unmittelbar davor hatte Rapid die zweite Großchance auf einen Treffer ausgelassen. Florian Kainz setzte einen Freistoß aus 30 Metern ans Lattenkreuz, den zurückspringenden Ball brachte Mario Pavelic im leeren Tor nicht unter (40).

Zur Pause blieb Hofmann in der Kabine. Mit dem für ihn eingewechselten Stefan Nutz drückten die Hausherren auf den Ausgleich, hatten aber große Mühe, die massive Altach-Abwehr auszuspielen. Wenn das einmal gelang, dann fehlte vorerst weiter das Glück im Abschluss. Von Philipp Prosenik per Kopf ideal bedient, schoss Kainz volley an die Latte (68.).

Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit war der Bann aber gebrochen. Kobras konnte einen Nutz-Freistoß an die Latte lenken, Schwab staubte per Kopf ab. Nutz (90.) und Thomas Schrammel (92.) hatten in der Folge gar noch den Sieg auf dem Fuß. Ab kommender Saison treten die Wiener im neuen Allianz-Stadion an. (APA, 11.5.2016)

SK Rapid Wien – SCR Altach 1:1 (0:1). Wien, Ernst-Happel-Stadion, 14.200, SR Harkam.

Tore: 0:1 (22.) Netzer, 1:1 (88.) Schwab

Rapid: Strebinger – Pavelic, Sonnleitner, Szalai (77. Tomi), Schrammel – Schwab, Grahovac – Schaub, S. Hofmann (46. Nutz), F. Kainz – Jelic (62. Prosenik)

Altach: Kobras – P. Salomon, Zech, A. Pöllhuber, Zwischenbrugger, Schreiner – D. Luxbacher (73. Galvao), Jäger, Netzer – M. Harrer (89. Tajouri) Aigner (65. Topcagic)