Die Bankomatwanzen werden immer flacher und gefinkelter.

Foto: Krebs on Security

Die Maschen der Bankomatbetrüger werden immer gefinkelter. Im Wettlauf mit den Herstellern der Geldausgabegeräte setzen sie nun auf eine neue Generation von Wanzen, die Kartendaten auslesen.

Dünn und praktisch unsichtbar

Die neuen Spionagetools sind noch dünner als ihre Vorgänger. Sie lassen sich ebenfalls direkt in den Kartenschlitz einführen, wobei das Risiko, dort stecken zu bleiben, mittlerweile sehr gering sein soll. Die erfassten Daten werden auf einem Chip gespeichert, der sich direkt gemeinsam mit einer Knopfzellenbatterie direkt in der Wanze befindet.

Der PIN-Code wird über eine kleine Kamera erfasst, die das Tastenfeld abfilmt. Störsender, wie sie die Hersteller der Geldautomaten einsetzen, sollen den neuen Wanzen nichts mehr ausmachen. Die erbeuteten Informationen werden von den Hintermännern üblicherweise in Länder weiterverkauft, in denen das EMV-Verfahren nicht oder nicht überall zum Einsatz kommt und somit mangels entsprechender Prüfmechanismen Klone von Zahlungskarten verwendet werden können.

Auf dem Vormarsch in den USA und der Türkei

In Deutschland oder Österreich wurden bisher noch keine der neuen Bankomatwanzen entdeckt. Laut Krebs on Security erfreuen sie sich aber steigender Beliebtheit in den USA und der Türkei. (gpi, 10.5.2016)