Wien – Zu gröberen Auseinandersetzungen ist es am Sonntagabend in Wien-Ottakring gekommen. Die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften "Identitären" hatten am Brunnenmarkt eine Mahnwache für die in der Nacht auf Mittwoch dort erschlagene 54-jährige Frau abgehalten. Kurz nach Beginn der Veranstaltung wurde die Gruppe von linken Gegnern angegriffen.

Drei bis fünf Rechte waren laut Polizeisprecher Paul Eidenberger an der angemeldeten Veranstaltung beteiligt, als plötzlich rund 100 Gegner aufgetaucht sein sollen. "Laut der Angegriffenen sollen manche auch mit Baseballschlägern bewaffnet gewesen sein, das konnten wir bisher aber nicht verifizieren", erklärt Eidenberger. Sicher sei dagegen, dass pyrotechnische Gegenstände gezündet wurden.

Die "Identitären" flüchteten, nach Polizeiangaben wurde niemand verletzt. Die Exekutive reagierte auf die Meldung des Tumults mit einem Großeinsatz, da die Lage unübersichtlich war. Nach relativ kurzer Zeit konnten die meisten Beamten wieder abrücken, da die Angreifer in der Zwischenzeit verschwunden waren. (Michael Möseneder, 8.5.2016)