Panama-Stadt – Die panamesische Kanzlei Mossack Fonseca will die Veröffentlichung der Rohdaten der "Panama Papers" verhindern. Das Internationale Konsortium Investigativer Journalisten (ICIJ) hatte wie berichtet angekündigt, am kommenden Montag eine interaktive Datenbank mit Informationen über mehr als 200.000 Briefkastenfirmen online zu stellen. Mossack Fonseca forderte ICIJ auf, die Daten nicht zu veröffentlichen.

"Gestohlene Informationen"

"Es handelt sich um gestohlene Informationen. Das stellt eine Verletzung des Verschwiegenheitsabkommens zwischen Anwalt und Mandant dar, das wir beschützen müssen", hieß es in einer Stellungnahme der Kanzlei vom Donnerstagabend (Ortszeit).

Zahlreiche Medien hatten Anfang April über gut 200.000 von Mossack Fonseca gegründete Briefkastenfirmen berichtet, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen geparkt haben sollen. Die Informationen sollen der "Süddeutschen Zeitung" von einer anonymen Quelle zugespielt worden sein.

Die Veröffentlichung der "Panama Papers" führte zu Ermittlungen auf der ganzen Welt und einer internationalen Debatte über Steueroasen und Geldwäsche. Mossack Fonseca sieht sich als Opfer eines Datendiebstahls und betont, sich bei ihren Geschäften stets an die Gesetze zu halten. (APA, 6.5.2016)