Berlin – Satiriker Jan Böhmermann wagt sich nach dem Trubel um das Schmähgedicht über den türkischen Präsidenten Erdogan wieder in die sozialen Netzwerke.

In einer Live-Videoübertragung kündigt er auf Facebook an, er wolle die Witze für die nächste Ausgabe seines Neo Magazin Royale outsourcen. Zuschauer sollen eigene Scherze verfassen und für ihn bereitstellen, denn "ich weiß nicht, was ich noch sagen darf", sagt er auf Facebook. Zu sehen ist die erste Neo Magazin Royale-Ausgabe nach der Pause am kommenden Donnerstag, 12. Mai, um 22.15 Uhr auf ZDF neo.

Richtlinien für die Veröffent lichung der Fan-Kalauer sollen trotzdem gelten: "Die Witze müssen politisch korrekt sein." Wie das Crowdsourcing ablaufen soll, wird noch bekanntgegeben.

Auf die Frage, was Satire eigentlich ist und was sie darf, schäkert der Moderator: "Satire ist so was wie eine Fremdsprache. (...) Natürlich darf Satire alles. Und was genau Satire darf, entscheidet die Bundeskanzlerin." Ein User fragt, ob die deutsche Bundesregierung die Meinungsfreiheit verkauft hätte – darauf hat Böhmermann gewollt keine Antwort parat.

In der Late-Night-Show am Donnerstag ist der deutsche Politiker Gregor Gysi zu Gast, "ein kleiner, lustiger, deutscher Politiker, in dessen Gegenwart man nicht das Wort Stasi sagen darf". Das Facebook-Video wurde bisher mehr als eine Million Mal abgerufen. (sc, 6.5.2016)