Grafik: Zynga

Beim "Farmville"-Erfinder Zynga gibt es nach einer langen Talfahrt Zeichen der Besserung. Die Nutzerzahl blieb binnen drei Monaten stabil bei 68 Millionen, wie der Entwickler von Onlinespielen aus San Francisco am Mittwoch mitteilte.

Zuvor waren Zynga die Spieler Quartal für Quartal davongelaufen. Vor einem Jahr etwa kamen im Schnitt noch 100 Millionen Nutzer zu Games wie "Farmville 2" oder "Zynga Poker".

Auf dem Höhepunkt des Erfolgs konnte Zynga noch rund 300 Millionen Spieler anlocken. Doch mit dem Umstieg der Internetnutzer vom PC auf Smartphones gelang es nicht, sie zu halten. Dort räumten Anbieter neuer Spiele wie "Angry Birds" oder "Candy Crush" ab. Entsprechend brachen auch die Geschäftszahlen von Zynga ein. Inzwischen sind aber 55 der 68 Millionen monatlichen Nutzer von Zynga-Spielen auf Mobilgeräten aktiv.

Details

Der Quartalsumsatz legte mit 186,7 Mio. Dollar (162,28 Mio. Euro) binnen drei Monaten leicht zu – und war sogar 1,8 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Den Verlust drückte Zynga im Vergleich zum letzten Vierteljahr 2015 von 51,2 auf 26,6 Mio. Dollar (23,12 Mio. Euro), auch dank Sparmaßnahmen. Die Aktie schoss nach den besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen um fast 15 Prozent hoch.

Apple mit seinen iPhones sei jetzt der wichtigste Plattformpartner, hieß es. Zynga war einst auf der Facebook-Plattform groß geworden.

Gründer und Chef Mark Pincus versuchte zuletzt unter anderem mit Pokerspielen und simulierten Glücksspielautomaten auf Smartphones gegen die Talfahrt anzukämpfen. Vor zwei Monaten gab er den Chefposten zum zweiten Mal an einen Branchenveteranen ab. Als neuer Spitzenmann wurde Frank Gibeau vorgestellt, der über 20 Jahre bei dem Gaming-Schwergewicht Electronic Arts verbracht hatte. Dort war er unter anderem für das Geschäft auf Mobilgeräten zuständig.

Führungspositionen

Pincus war im April vergangenen Jahres an die Spitze zurückgekehrt. Er hatte Zynga seit der Gründung 2007 geführt und dann 2013 den Chefposten Microsofts früherem Xbox-Chef Don Mattrick überlassen.

Gibeau sagte nach Vorlage der Zahlen, Zynga brauche mehr Disziplin und Tempo. Es gebe zu viele gute Ideen, die nicht in Softwarecode verwandelt würden. (APA, 5.5.2016)