Erst Disney, seit wenigen Jahren Besitzer von Lucasfilms, hat damit begonnen, den "Star Wars Day" aktiv zu pushen.

Foto: Disney

Die Sci-Fi-Serie "Star Wars" ist schon längst ein Popkultur-Phänomen. Das äußert sich unter anderem darin, dass der galaktischen Auseinandersetzung zwischen Rebellen und Imperium sogar ein eigener Tag gewidmet ist – und zwar der vierte Mai.

Kommerziell ausgeschlachtet wird dieser Tag allerdings noch gar nicht so lange. Viele Jahre war er für Menschen, die sich nicht gerade übertrieben für das George-Lucas-Universum interessierten, lediglich ein geflügeltes Wort. Die offizielle "Star Wars"-Homepage und The Verge klären darüber auf, wie daraus ein globales Event wurde.

Wortspiel

Die wortkundliche Entstehung des "Star Wars Day" ist einfach erklärt. Denn die Benennung des vierten Mai ("May, the fourth") erinnert im Englischen stark an die Floskel "May the force be with you" ("Möge die Macht mit dir sein"), die in den Filmabenteuern des öfteren zum Einsatz kommt. Eine Auffälligkeit, die frühe "Star Wars"-Fans schon seit Jahrzehnten entdeckt hatten.

"Mächtige" Gratulation für Margaret Thatcher

Den kulturellen Einfluss des Abenteuers rund um Luke Skywalker, Meister Yoda und Co. spürte man aber auch schon in den späten 1970ern. Die früheste bekannte Referenz liefert der Autor Alan Arnold. Am vierten Mai 1979 hatten die Konservativen in England unter Margaret Thatcher die Wahlen für sich entschieden.

Zwei Jahre zuvor war der erste "Star Wars"-Film in die Kinos gekommen und der nächste ("Das Imperium schlägt zurück") gerade in Arbeit. Um ihrer Kandidatin zu gratulieren buchten die "Tories" eine ganzseitige Anzeige in den London Evening News. Diese titelten sie: "May the Fourth Be with You, Maggie".

Es sollte nicht die einzige Referenz in politischen Kreisen bleiben. 2012 beendete etwa der Londoner Bürgermeister Boris Johnson, heute als EU-Gegner der größte innerparteiliche Gegner von Premier David Cameron, mit der gleichen Phrase seine Rede zur damaligen Wiederwahl.

Späte Kommerzialisierung

Einen der ersten größeren, kommerziellen "Star Wars Day"-Events gab es laut The Verge 2011 im Underground Cinema von Toronto (Kanada). Dort wurden nicht nur die Filme gezeigt, sondern auch ein Kostümwettbewerb veranstaltet, bei dem Stars aus dem lokalen Fernsehen und Radio in der Jury saßen.

Richtig Fahrt nahm das Phänomen auf, nachdem Disney Lucasfilm kaufte und somit neuer Schirmherr über das viel geliebte Universum wurde. In den Vergnügungsparks des Unterhaltungskonzerns gibt es für Fans seitdem am vierten Mai diverse Feiern und Events, inklusive großem Feuerwerk.

Man bemüht sich auch, den Hype am Laufen zu halten – sei es mit "imperialen" Werbespots für ein Verbot des Tages oder Kooperationen mit der NASA. So versammelte sich etwa die Crew der ISS, um gemeinsam "Die Rache der Sith" im All anzusehen und dokumentierte dies über ihren Twitteraccount.

Fortsetzung folgt

Da nun zumindest bis 2020 jährlich neues Filmfutter für "Star Wars"-Freunde in die Kinos kommt, dürfte "May, the Fourth" noch eine ganze Weile im Zeichen der Jedi-Ritter stehen. (gpi, 04.05.2016)