Präsentieren das Denkraumforum-Programm 2016: PEN-Präsident Helmut Niederle, Friedensforscherin Bettina Gruber und DRF-Präsident Hannes Swoboda (von links).

Foto: Nikolaus Neureiter

Graz – Es scheint gerade in Österreich eine thematische Punktlandung zu sein, wenn man jetzt zusammenkommt, um über Toleranz zu sprechen. Bei den Europäischen Toleranzgesprächen 2016 im Kärntner Fresach wird es sich um die gesamte Welt drehen, vor allem um den Kapitalismus und darum, was er mit Flucht, Krieg und Gewalt zu tun hat. Das Leitthema der Veranstaltung: Menschenrechte und die Folgen des Klimawandels.

Vier Tage lang werden Redner aus den Wissenschaften, der Kultur, Politik und Wirtschaft in einen Diskurs mit der Bevölkerung treten. Unter anderem werden US-Senator Marc Pacheco, der Bürgerrechtler Stephen Bradberry aus New Orleans, die renommierte Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, der Weltwirtschafter Henning Vöpel, der Philosoph Pravu Mazumdar und der Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms Klaus Töpfer erwartet.

Dabei sollen natürlich auch positive Szenarien und mögliche Auswege aus der globalen Krise ihren Platz haben. Doch es gibt keine Lösung ohne eine vorangehende tiefgreifende Analyse. Ein Höhepunkt der Gespräche ist in diesem Zusammenhang sicher Stephen Bradberry. Der leidenschaftliche Kapitalismuskritiker und Community-Organizer in New Orleans hat in der Vergangenheit vehement auf den Zusammenhang zwischen Katastrophen wie zum Beispiel jener des Hurrikans Katrina und des Öldesasters auf der Deepwater Horizon und der Profitgier hingewiesen. Dasselbe gilt für Migrationsbewegungen, Unruhen, Bürgerkriege und Terrorismus. Bradberry spricht am 13. Mai vormittags im Toleranzzentrum.

"Toleranz ist nicht nur eine anerkannte Tugend, sondern auch ein spannendes und preiswertes Hobby", meint am selben Abend dann der Kabarettist Thomas Maurer. Er tritt in der evangelischen Kirche in Fresach mit seinem Programm Der Tolerator auf. (Colette M. Schmidt, 2.5.2016)