Geldmangel ist die als häufigste Ursache für den aufgeschobenen Auszug aus dem Elternhaus.

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Wien – Österreichische Kinder werden laut Eurostat mit 25,4 Jahren flügge. Die jungen Männer lassen sich mit dem Auszug aus dem Hotel Mama deutlich länger Zeit, bis 26,6 als die Mädchen (24,2). Damit liegt Österreich knapp unter dem europäischen Durchschnitt von 26,1 Jahren. Experten nennen übrigens Geldmangel als häufigste Ursache für den aufgeschobenen Auszug aus dem Elternhaus.

2013 lebten in den 28 EU-Ländern 60 Prozent der 20 bis 24 Jahre alten Frauen noch bei den Eltern. Bei den gleichaltrigen Männern waren es sogar 72 Prozent. In der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen nutzten 28 Prozent der Töchter und 43 Prozent der Söhne das Rundum-sorglos-Paket daheim.

Wann Kinder flügge werden im EU-Vergleich

Die treuesten Gäste im Hotel Mama lebten in Ost- und Südeuropa. Am längsten verließen sich mit einem durchschnittlichen Auszugsalter von 32 Jahren die Nesthocker in Kroatien auf Herd, Kühlschrank und Waschmaschine der Eltern. Es folgen die Slowakei (31), Malta (30) und Italien (30).

Am frühesten flügge werden Skandinavier: Schweden ziehen im Schnitt schon mit knapp 20, Dänen mit 21 und Finnen mit knapp 22 Jahren aus. Für alle EU-Staaten gilt: Junge Frauen (im EU-Schnitt 25 Jahre) ziehen früher aus als junge Männer (27,2 Jahre). Besonders deutlich wird das durch zwei Extremwerte: Während Schwedinnen schon mit 19 Jahren ausziehen, sind Männer in Kroatien im Schnitt 34 Jahre, wenn sie das Nest verlassen. (APA, 2.5.2016)