Christian Konrad ist Flüchtlingsbeauftragter der Bundesregierung.

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Wien – Christian Konrad, Flüchtlingsbeauftragter der Bundesregierung, drängt darauf, jungen Asylwerbern eine Lehre zu ermöglichen. Unbegleitete Minderjährige, die weder Schule noch Berufsausbildung besuchen, seien ein wachsendes Problem, sagte er am Samstag in "Kurier" und ORF-Radio: Sie hätten "viel zu viel Freizeit", weil sie schlicht nicht arbeiten dürften.

Zumindest junge Menschen, die realistische Aussichten auf Asyl haben, sollten schon vor ihrer Anerkennung als Flüchtling eine Lehre beginnen können, so Konrad. Es sei "unmöglich, wenn die jungen Leute ein Jahr warten müssen." Es brauche rasche Gesetzesänderungen.

Der Arbeitsmarkt für Flüchtlinge war ja vergangene Woche Thema eines "Gipfels" von Regierung und Sozialpartnern. Um die dort deponierten Vorschläge zu bewerten, will sich die Regierung sechs Wochen Zeit lassen – zu lange nach Ansicht Konrads. Er verweist überdies auf Deutschland, wo mithilfe großer Konzerne eine regelrechte Lehrstellenoffensive gelungen sei. (APA, 30.4.2016)