Bern – Um Geld zu sparen, lässt die Schweiz abgelehnte Asylbewerber von der EU-Grenzschutzagentur Frontex abschieben. "Wenn immer möglich, versuchen wir die Frontex-Flüge zu nutzen, weil sie kostengünstiger und weniger aufwändig sind", sagte Lea Wetheimer vom eidgenössischen Staatssekretariat für Migration dem SRF.

Ein Schweizer "Ausschaffungsflug" kostet demnach 14.000 Franken (12.757,43 Euro), ein EU-Flug nur 3.000 Franken. Bern hat daher heuer neun von 32 Flügen durch Frontex durchführen lassen. Warum es nicht noch mehr sind, liege daran, dass die EU-Flüge oft in Länder gehen, die bei den Schweizer Abschiebungen nicht ganz oben auf der Liste sind.

Die Nutzung der EU-Kapazitäten ist aber nicht unumstritten. Politiker der europakritischen rechtskonservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) haben keine Freude damit. Sie fürchten um die Sicherheit der Schweizer Beamten, die auf EU-Flügen mitfliegen. Die EU-Behörden würden nämlich randalierende Abzuschiebende "weniger rasch" fesseln als dies an Bord der Schweizer Abschiebeflüge der Fall sei. (APA, 27.4.2016)