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Wien/Salzburg – Die Austria könnte Erzrivale Rapid im Titelrennen der Fußball-Bundesliga ein Geschenk bereiten. Trotzen die Violetten Tabellenführer Salzburg im Schlager der Runde am Sonntag (16.30 Uhr/live ORF eins und Sky) Punkte ab, wären die Grünweißen am Titelverteidiger wieder näher dran – einen Erfolg in Grödig am Vortag vorausgesetzt. Salzburg darf jedoch zuversichtlich nach Wien reisen.

Die "Bullen" gewannen mit einem 5:2 im (Heim-)Halbfinale des ÖFB-Cups vor nicht einmal zwei Wochen nicht nur den jüngsten Vergleich mit der Austria. Die Favoritner konnten von den vergangenen acht Duellen in Cup und Liga auch keines gewinnen. Der einzige Heimsieg in den letzten acht Versuchen gelang der Austria Ende März 2014 mit einem 3:0 – als sich Salzburg Tage zuvor zum neuen Meister gekrönt hatte.

Verliert Rapid am Samstag, könnte sich Salzburg am Sonntag dank der klar besseren Tordifferenz praktisch erneut zum Meister küren. Trainer Oscar Garcia ließ sich zu Kampfansagen aber nicht hinreißen. In gewohnter Manier sprach der Spanier: "Wir werden das Spiel wie ein Finale betrachten. Wir wollen gewinnen, wie jedes andere Spiel auch." Die Austria bezeichnete Oscar schon obligatorisch als starken Gegner: "Sie haben Offensivspieler mit hoher Qualität."

Hinten dicht

Salzburg ist seit zehn Runden unbesiegt, zuletzt gelang in Altach der erste Auswärtssieg nach vier sieglosen Antritten. Vor allem defensiv sind die Mozartstädter kaum zu überwinden. In den vergangenen 22 Spielen gab es nie mehr als ein Gegentor. Zuletzt schaffte Wacker Innsbruck laut Liga-Angaben im Jahr 2001 eine diesbezüglich bessere Serie (23 Spiele).

Hoffnung auf eine Überraschung gibt den um Platz drei kämpfenden Austrianern ihr Befreiungsschlag in Mattersburg. Das 9:0 nach zuvor vier Ligaspielen ohne erzielten Treffer ging in die Geschichtsbücher ein. "Wir freuen uns auf Salzburg, das Spiel kommt zum richtigen Augenblick. Wir haben viel Selbstvertrauen getankt", meinte Coach Thorsten Fink, der um den Einsatz von Mittelfeldmann Raphael Holzhauser (Wade) bangte. Innenverteidiger Lukas Rotpuller ist gesperrt. Bei Salzburg hoffte man bis zuletzt um den Einsatz von Spielgestalter Naby Keita (Oberschenkel).

Auf sich selbst schauen

Dass ein Sieg seiner Elf ausgerechnet dem Stadtrivalen in die Karten spielen könnte, wischte Fink zur Seite. "Wir müssen auf uns schauen, um unsere Ziele zu erreichen", sagte der Deutsche. Deshalb: "Wir würden Rapid nicht gerne helfen, aber so ist es nun einmal." Selbst trachtet die Austria danach, den dritten Platz abzusichern. Sturm Graz liegt vier Runden vor Saisonende fünf, die Admira sechs Zähler hinter den Wienern.

Neben dem Kantersieg im Burgenland wollen die Austrianer auch Mut aus der ersten Halbzeit im Cup schöpfen. 1:0 lagen die Gäste damals voran, ehe nach der Pause der Einbruch kam. "Gegen Red Bull muss man über 90 Minuten konzentriert bleiben. Wir können diese Mannschaft schlagen, aber es muss alles passen", sagte Fink. Ähnlich klang Alexander Gorgon. "Wenn wir die Kraft haben, unser Spiel über 90 Minuten durchzuziehen, bin ich optimistisch", meinte der 15-fache Saisontorschütze. Salzburgs Andreas Ulmer sah die jüngste Vorstellung der Austria als Warnung: "Wir haben gesehen, wie stark die Austria spielen kann." (APA; 29.4.2016)

FK Austria Wien – Red Bull Salzburg (Wien, Generali-Arena, Sonntag, 16.30 Uhr/live ORF eins und Sky, SR Harkam). Bisherige Saisonergebnisse: 2:2 (a), 1:1 (h), 1:4 (a).

Austria: Almer – Larsen, Windbichler, Sikov, Martschinko – Serbest, Holzhauser/Kehat – Gorgon, A. Grünwald, Venuto – Kayode

Ersatz: Hadzikic – F. Koch, T. Salamon, Vukojevic, De Paula, Meilinger, Friesenbichler

Fraglich: Holzhauser (Wadenblessur)

Es fehlt: Rotpuller (gesperrt)

Salzburg: Walke – Schwegler, Miranda, Caleta-Car, Ulmer – Lazaro, Keita/Laimer, Bernardo, V. Berisha – Minamino, Soriano

Ersatz: C. Stankovic – Upamecano, Schmitz, Lainer, Pehlivan, Mukhtar, Hwang, Reyna

Fraglich: Keita (Oberschenkelzerrung)

Es fehlen: C. Leitgeb, Yabo, Prevljak (alle Knieverletzungen), Sörensen (nach Fußoperation)