Norbert Hofer stellte am Freitag zwei neue Plakate vor. Slogan Nummer eins: "Das Recht geht vom Volk aus".

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Slogan Nummer zwei: "Stimme der Vernunft".

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Wien – Die FPÖ plakatiert ihren Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer im Stichwahlkampf als "Stimme der Vernunft". Gegen den Grünen Alexander Van der Bellen ritten Hofer und sein Wahlkampfleiter Herbert Kickl bei der Plakatpräsentation am Freitag heftige Attacken. Für die Wahl am 22. Mai zeigte sich Hofer zuversichtlich: "Ich glaube, dass wir doch recht deutlich über diesen 50 Prozent liegen werden."

Laut Kickl sollen in den Stichwahlkampf noch einmal 1,2 Millionen Euro fließen. Zwei Millionen Euro hat die FPÖ nach eigenen Angaben bereits in der ersten Phase investiert.

Slogan "Das Recht geht vom Volk aus"

Neu vorgestellt wurden am Freitag zwei Plakate. Beide zeigen Hofer vor einer rot-weiß-roten Fahne, daneben die Slogans "Stimme der Vernunft – Einer mitten im Leben" und "Das Recht geht vom Volk aus – Ein neues Amtsverständnis". Ersteres, weil vieles, was von Linken als rechtsextrem punziert werde, in Wahrheit vernünftig sei, so Kickl. Zweiteres wegen seines Eintretens für direkte Demokratie, wie Hofer betonte.

Hofer betonte eingangs, mit Van der Bellen "freundlich" umgehen zu wollen – "so, dass das Amt nicht beschädigt wird". Die Pressekonferenz dominierten dann aber heftige Attacken auf den Konkurrenten. "Van der Bellen hat selbst gesagt, in einem Interview: Wenn es die Finanzmärkte erfordern, dann muss man lügen", behauptete Hofer. Außerdem habe Van der Bellen seine Meinung zu dem Handeslabkommen TTIP geändert und mit Franz Fischler einen "Lobbyisten für Agro-Gentechnik" im Personenkomitee.

Kickl vermutet "linken Kampfauftrag"

Kickl stellte Van der Bellen als Linken in bürgerlicher Verkleidung dar. "Ich kaufe Herrn Van der Bellen den lieben alten Opa nicht ab. Er ist ein Linker, und er wird in der Hofburg, und das ist auch sein Auftrag, einen linken Kampfauftrag gesellschaftspolitisch umsetzen." Außerdem habe er als Parteichef Abgeordnete wie Karl Öllinger und Peter Pilz ideologisch großgezogen.

Im Übrigen forderte Kickl Van der Bellen auf, sich von "linken Krawallbrüdern" zu distanzieren, die FPÖ-Plakate beschmieren. Auf entsprechende Nachfrage betonte Kickl, dass sich auch Hofer von den jüngsten Störaktionen der "Identitären" distanziert habe. Den Einwand, dass Parteichef Heinz-Christian Strache die rechtsradikalen Aktivisten auf Facebook unterstütze, ließ Kickl nicht gelten: "Jetzt geht es um die Wahl zum Bundespräsidenten, und der Bundespräsidentschaftskandidat ist Norbert Hofer." (APA, 29.4.2016)