Wakeboarden ist eine der neuen Trendsportarten, die vor allem in Deutschland viele Anhänger hat. Dieser Sport kann neuerdings auch im Outdoorpark Area 47 am Eingang ins Tiroler Ötztal praktiziert werden. Um zwei Millionen Euro ist dort eine neue Anlage samt künstlichem See geschaffen worden.

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Wien – Die Gäste wollen Action, Adrenalin und Abwechslung, auch und vor allem im Sommer – das haben Freizeitexperten Tourismusverantwortlichen zuletzt immer öfter und zunehmend drängender zu vermitteln versucht. Mit herkömmlichen Angeboten sei angesichts der starken Veränderungen im Freizeitverhalten kein Staat mehr zu machen. Im Ötztal hat man sich das zu Herzen genommen und trotz anfänglicher Skepsis so mancher Anrainer am Eingang ins Tal einen Outdoor-Freizeitpark namens Area 47 aus dem Boden gestampft. Der ist heuer noch um eine Attraktion reicher.

Zwei Millionen Euro haben die Bergbahnen Sölden, Eigentümer der Area 47, für den ersten Wakeboard-See Westösterreichs springen lassen. "Das ist die größte Einzelinvestition seit dem Startschuss 2010", sagt der Geschäftsführer der Area 47, Christian Schnöller, dem STANDARD. Dazu wurde ein knapp 20.000 Quadratmeter großer künstlicher Teich angelegt, der eine Wassertiefe von 1,80 Meter haben wird. Bis es so weit ist, wird es noch etwas dauern, weil der Teich mit Wasser aus einem eigenen Brunnen gespeist wird. Schnöller ist sich sicher, mit der Wakeboard-Anlage zusätzliche Gästeschichten ansprechen zu können. Vor allem in Deutschland sei das Interesse an dieser Sportart, die möglicherweise schon bald olympisch werde, enorm

Trendsport Wakeboard

Ein Wakeboard ist ein Wassersportgerät in Form eines Brettes, das an die Füße geschnallt wird, um damit auf dem Wasser zu gleiten. Der Fahrer steht seitlich zur Fahrtrichtung auf dem Brett und lässt sich von einem Motorboot oder alternativ von einem Lift ziehen. Die Liftstützen sind eng gesetzt, damit der Wakeboarder beschleunigen und seine Figuren in der Luft entsprechend dynamisch springen kann. Allein in Deutschland gebe es ab die 90 Wakeboard-Anlagen, sagteSchnöller. Frankreich und Italien würden nachziehen, in Österreich hingegen sei es noch relativ ruhig um diese Sportart.

Insgesamt haben die Bergbahnen Sölden bisher knapp 20 Millionen Euro in die Area 47 investiert. Die Zahl 47 steht übrigens für den 47. Breitengrad, auf dem die Anlage liegt. "Eigentlich hätte sich die Kombination 4711 angeboten, weil wir auf dem 11. Längengrad liegen", sagt Schnöller. "Das war geschützt."

Erweiterungsmöglichkeit habe man nun keine mehr. "Jetzt wollen wir versuchen, die Nebensaison zu stärken und damit ein weiteres Nächtigungsplus zu generieren." Zählte man in der ersten Saison 2010 noch 10.200 Nächtigungen, waren es im Vorjahr bereits 45.000 plus weitere 25.000 im Nahbereich. Bis zu 230.000 Besucher zähle man in der Saison, die heuer vom 29. April bis 2. Oktober geht.

Längere Aufenthaltsdauer

Es habe sich auch gezeigt, dass eine Einrichtung wie die Area 47 dazu beitragen könne, die Aufenthaltsdauer von Touristen zu verlängern. "Gäste, die in Innsbruck normalerweise nur ein- bis zweimal nächtigen, bleiben mitunter noch eine dritte Nacht, weil sie auch die Area 47 besuchen wollen", sagt Schnöller. "Deshalb sind wir auch bei der Innsbruck-Card dabei."

68 Prozent der Besucher, die neben Rafting, Hochseilgarten und Motocross insgesamt 35 verschiedene Sportarten ausprobieren können, kommen aus Deutschland, 23 Prozent aus Österreich, der Rest aus der Schweiz (drei Prozent) und anderen Ländern. (Günther Strobl, 29.4.2016)