Wien – Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) zahlt an die Republik Österreich für 2015 an Dividende 104 Mio. Euro, im Jahr davor waren es 70 Mio. Euro. Die Mieterlöse steigerte die BIG 2015 leicht, auch den Umsatz. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank wegen niedrigerer Neubewertungen, ebenso der Periodenüberschuss. Ende 2015 umfasste das BIG-Portfolio 2.119 Liegenschaften mit 7 Mio. m2 vermietbarer Fläche.

Die Mieterlöse der BIG wuchsen im Vorjahr um 3,1 Prozent auf 794,7 Mio. Euro, dies trug zum Anstieg der Umsatzerlöse um 5,7 Prozent auf 990,9 Mio. Euro bei. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Neubewertung und Abschreibungen (EBITDA) legte im Einklang mit der Umsatzausweitung um 6,2 Prozent auf 622,6 Mio. Euro zu, gab die BIG am Donnerstag bekannt. Auch die Cash-Kennzahl Funds from Operations (FFO) entwickelte sich (ohne Transaktionsergebnis) leicht positiv von 444,2 auf 446,3 Mio. Euro (+0,5 Prozent).

Aufgrund niedrigerer Neubewertung lag das EBIT mit 612,9 Mio. Euro um 4,4 Prozent tiefer als 2014. Auch der Periodenüberschuss habe sich aufgrund der Stichtagseffekte im Berichtszeitraum um 4,1 Prozent auf 402,1 Mio. Euro verringert. Die Eigenkapitalquote lag stabil bei 52,7 (51,5) Prozent, die Bilanzsumme bei 12,1 Mrd. Euro. Zu Jahresende wurden 898 Mitarbeiter beschäftigt.

98,7 Prozent des vermietbaren Liegenschaftsbestandes – der insgesamt einen Wert von 11 Mrd. Euro repräsentiert – waren Ende 2015 vermietet. Der Großteil entfiel mit über 40 Prozent auf den Bereich Schulen, gefolgt von den 21 staatlichen Universitäten und den Spezialimmobilien. Der Bereich Büro- und Wohnimmobilien wird von der BIG-Tochter ARE Austrian Real Estate GmbH. bewirtschaftet.

Insgesamt investierte der BIG-Konzern im Berichtsjahr 424,6 Mio. Euro in Neubauten, Generalsanierungen sowie Instandhaltungen. Damit sei man "einer der größten Auftraggeber im österreichischen Hochbau". Forciert habe man im Vorjahr auch die Aktivitäten im Wohnbau. Die ARE startete Anfang 2015 ihre Wohnbauinitiative, bei der bis 2020 rund 2 Mrd. Euro in die Errichtung von bis zu 10.000 Wohnungen investiert werden sollen.

Eine große Herausforderung sei für den BIG-Konzern voriges Jahr die Bereitstellung von Gebäuden im Zuge der Flüchtlingskrise gewesen, heißt es in einer Aussendung. Binnen kürzester Zeit seien viele Häuser adaptiert und zur Verfügung gestellt worden. Mittlerweile würden über 110.000 m2 Gebäudefläche von Bundes-, Landes- oder karitativen Organisationen genutzt. Langfristig betriebene Quartiere vermiete die BIG dabei zu günstigen Konditionen. Bei vielen Notunterkünften handle es sich aber um temporäre Leerstände, also etwa in Planung befindliche Projektentwicklungen. Diese Immobilien würden gegen Übernahme der jeweiligen Betriebskosten mietfrei zur Verfügung gestellt. Damit komme die BIG ihrer Verpflichtung einer marktadäquaten Bewirtschaftung des Portfolios nach und helfe gleichzeitig rasch, unbürokratisch und effizient. (APA, 28.4.2016)