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Pech: Ein wunderbarer Weitschuss von David Alaba klatscht in der 54. Minute an die Latte.

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Glück: Fernando Torres trifft in der 75. Minute nur die Stange.

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Madrid – David Alaba hat am Mittwoch einen neuen Meilenstein gesetzt. Mit 23 Jahren, zehn Monaten und drei Tagen absolvierte der ÖFB-Star so früh wie noch kein anderer Bayern-Kicker sein 50. Spiel in der Champions League. Das Jubiläum aber hatte er sich anders vorgestellt, nach dem 0:1 bei Atletico Madrid müssen die Münchner um den Finaleinzug bangen.

"Es ist nicht das Ergebnis, das wir wollten, aber wir haben noch mehr als eine Chance, das Finale zu erreichen", schrieb Alaba auf Facebook. Bereits nach der Partie hatte er in TV-Interviews erklärt: "Wir wissen, dass wir zu Hause sehr gut spielen können. Mit unseren Fans im Rücken kann in München alles passieren. Wir werden alles in die Waagschale werfen." Das Rückspiel steigt am Dienstag um 20.45 Uhr in der Allianz-Arena.

Zaghaftes Verteidigen

Alaba musste am Mittwoch wieder einmal als Innenverteidiger ran und war auch am einzigen Tor der Partie nicht ganz schuldlos. Nachdem Saul Niguez mit Thiago Alcantara, Juan Bernat und Xabi Alonso drei Bayern-Kicker ausgetanzt hatte, war Alaba zu zaghaft und ermöglichte dem spanischen U21-Teamspieler, in der elften Minute ins lange Eck einzuschießen.

"Er ist auf mich zugekommen, ich habe versucht, das kurze Eck zuzumachen, und Manuel die lange Ecke überlassen. Ich hätte es sicher besser machen können", analysierte Alaba. Saul Niguez hätte aber überhaupt nicht so weit kommen dürfen. "Wir wissen, dass so etwas nicht sein kann in so einem Spiel."

Glück bei Schuss von Torres

Die Bayern hätten beinahe noch einen zweiten Treffer kassiert, Fernando Torres ließ Alaba bei einem Konter schlecht aussehen, traf aber nur die Stange (75.). Ein 2:0 wäre eher ungerecht gewesen, die Münchner waren in der zweiten Halbzeit am Ausgleich dran. "Wir haben nicht so ins Spiel gefunden, wie wir uns das vorgestellt hatten. Atletico hat es in der ersten Hälfte sehr gut gemacht gegen uns. Nach der Pause haben wir dann versucht, die Zweikämpfe anzunehmen, zu gewinnen, es viel besser gemacht", so Alaba. "Am Ende hat es aber leider nicht gereicht, weil wir unsere Chancen nicht genutzt haben."

Auch Alaba selbst kam zu Möglichkeiten, gab drei Distanzschüsse ab. Der zweite in der 54. Minute hätte sich einen Treffer verdient, der Kracher aus mehr als 30 Metern kam von der Latte auf den Boden zurück, allerdings klar vor der Linie. "Ich hatte ein bisschen Platz, habe den Raum gesehen, mir den Ball vorgelegt und geschossen. Schade. Ich frage mich auch, warum der nicht reingegangen ist." Im Rückspiel könnte Alaba wieder links in der Viererkette zum Zug kommen, wie schon am Mittwoch nach der Einwechslung Medhi Benatias (77.). Abhängen wird es wohl davon, ob Coach Josep Guardiola den genesenen Jerome Boateng in der Mitte aufbieten wird.

Jüngster Bayern-50er

Alaba, der in der Champions League mit 17 Jahren debütierte, löste Thomas Müller als jüngsten Bayern-50er ab. Müller hatte sein CL-Jubiläum mit 24 Jahren, einem Monat und 23 Tagen gefeiert. Gemeinsam wollen die beiden am 28. Mai in Mailand den Pokal in die Höhe stemmen. Dieses Gefühl kennt Alaba bereits vom 2:1-Sieg gegen Borussia Dortmund im Jahr 2013. In seiner Debütsaison 2009/10 stand er im Endspiel gegen Inter Mailand (0:2) nicht im Kader, 2012 verpasste er das Finale gegen Chelsea (3:4 i. E.) wegen einer Gelbsperre. (APA, red, 28.4.2016)