San Salvador – Die salvadorianische Generalstaatsanwaltschaft untersucht die illegale Hinrichtung von mutmaßlichen Bandenmitgliedern durch Todesschwadronen. "Wir ermitteln und werden die Ergebnisse bald präsentieren", sagte Generalstaatsanwalt Douglas Melendez am Mittwoch.

Die Staatsanwaltschaft für Menschenrechte hatte zuletzt erklärt, Soldaten und Polizisten hätten rund 100 mutmaßliche Gangangehörige ohne hinreichende Gründe getötet.

Mit 104 Morden je 100.000 Einwohner ist El Salvador das gefährlichste Land der Welt außerhalb von Kriegsgebieten. Für den Großteil der Gewalt sind Jugendbanden – sogenannte Maras – verantwortlich. Zuletzt gab es aber auch immer wieder Hinweise auf Todesschwadronen, die willkürlich Jugendliche töten, die sie für Gangmitglieder halten.

"Wir sind in einer kritischen Situation bei der Verbrechensbekämpfung, und die Polizei muss stark sein", sagte Melendez. "Wir dürfen aber nicht zulassen, dass sich die Institutionen durch illegale Hinrichtungen in Verruf bringen. Das werden wir nicht erlauben." (APA, 28.4.2016)