Die Akademikerquote bei den 30- bis 34-Jährigen in der EU (Auswahl).

Grafik: APA

Österreich hat sich bei den tertiären Schulabschlüssen verschlechtert.

Foto: Der Standard/Corn

Brüssel – Österreich ist im vergangenen Jahr beim Anteil der tertiären Bildungsabschlüsse an der Gesamtbevölkerung nur auf Rang 18 der 28 EU-Staaten gelegen. Nach Daten von Eurostat, das neben Hochschulstudien auch Abschlüsse an berufsbildenden höheren Schulen (BHS) dem tertiären Sektor zurechnet, erreichten lediglich 38,7 Prozent der 30- bis 34-jährigen in Österreich dieses Niveau. 2014 war Österreich noch auf 40,0 Prozent gekommen.

Spitzenreiter Litauen konnte dagegen von 53,3 auf 57,6 Prozent zulegen. Am anderen Ende der Skala erreichte EU-Schlusslicht Italien einen Anstieg von 23,9 auf 25,3 Prozent. Der EU-Durchschnitt lag 2015 bei 38,7 Prozent, entspricht also genau dem Österreich-Wert. Als Kernziel "Europa 2020" wird für die EU ein Wert von 40 Prozent angestrebt – Österreich hat ein nationales Ziel von nur 38 Prozent vorgegeben und damit bereits erreicht.

Mehr Frauen als Männer mit tertiärem Abschluss

Ausgehend von einem Anteil von 23,6 Prozent an Personen mit tertiärem Bildungsabschluss im Jahr 2002 stieg dieser Wert im vergangenen Jahr EU-weit auf 38,7 Prozent (wegen eines Zeitreihenbruchs kein Ausgangswert für Österreich verfügbar, Anm.). Mit einem Anstieg von 24,5 auf 43,4 Prozent in diesem Zeitraum ist der Effekt noch deutlicher ausgeprägt, wenn nur Frauen betrachtet werden, hieß es am Mittwoch in einer Eurostat-Aussendung.

Bei Männern stieg der Anteil lediglich von 22,6 auf 34,0 Prozent. Einziger Ausreißer ist hier Deutschland mit einem geringfügig höheren Männerwert (32,4 Prozent) im Vergleich zu Frauen (32,2 Prozent). In Österreich verzeichneten im Vorjahr 40,0 Prozent der Frauen und 37,5 Prozent der Männer einen tertiären Abschluss. (APA, 27.4.2016)

Das Länderranking 2015

  • Litauen (57,6 Prozent)
  • Zypern (54,6 Prozent)
  • Luxemburg (52,3 Prozent)
  • Irland (52,3 Prozent)
  • Schweden (50,2 Prozent)
  • Großbritannien (47,8 Prozent)
  • Dänemark (47,6 Prozent)
  • Niederlande (46,3 Prozent)
  • Finnland (45,5 Prozent)
  • Estland (45,3 Prozent)
  • Frankreich (45,1 Prozent)
  • Polen (43,4 Prozent)
  • Slowenien (43,4 Prozent)
  • Belgien (42,7 Prozent)
  • Lettland (41,3 Prozent)
  • Spanien (40,9 Prozent)
  • Griechenland (40,4 Prozent)
  • Österreich (38,7 Prozent)
  • Ungarn (34,3 Prozent)
  • Deutschland (32,3 Prozent)
  • Bulgarien (32,1 Prozent)
  • Portugal (31,9 Prozent)
  • Kroatien (30,9 Prozent)
  • Tschechien (30,1 Prozent)
  • Slowakei (28,4 Prozent)
  • Malta (27,8 Prozent)
  • Rumänien (25,6 Prozent)
  • Italien (25,3 Prozent)