Brüssel/Paris – Der mutmaßliche Paris-Attentäter Salah Abdeslam ist am Mittwoch von Belgien nach Frankreich überstellt worden, berichtete die Zeitung "La Dernière Heure". Abdeslam war nach den Anschlägen von Paris am 13. November, bei denen 130 Menschen getötet wurden, als einer der Hauptverdächtigen gesucht worden. Der 26-Jährige stammt aus dem Brüsseler Stadtteil Molenbeek, wo er mit Komplizen die Anschläge von Paris vorbereitet haben soll.

Abdeslam wird in Belgien vorgeworfen, als "aktiver Schütze" oder "Helfer" an einer Schießerei zwischen drei Männern und Polizisten in der Brüsseler Gemeinde Forest/Vorst beteiligt gewesen zu sein. Bei einer Hausdurchsuchung im Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris hatten am 15. März drei Verdächtige das Feuer auf die Polizisten eröffnet. Zwei Angreifer konnten in der Folge fliehen, einer wurde von einem Scharfschützen der Polizei getötet. In der Wohnung der Angreifer wurden Fingerabdrücke Abdeslams gefunden. Drei Tage später wurde Abdeslam im Brüsseler Stadtteil Molenbeek gefasst. Vier Tage danach, am 22. März, wurden bei den Selbstmordattentaten von Brüssel 32 Menschen getötet.

Frankreich hatte nach der Festnahme Abdeslams dessen Auslieferung beantragt. Belgien stimmte dem Gesuch zu. (APA, 27.4.2016)