Die deutschen Maschinenbauer haben beim Zukunftsthema Industrie 4.0 eine gemeinsame europäische Rechtsprechung und mehr Zusammenarbeit innerhalb der EU gefordert.

"In der Digitalisierung der Industrie will und muss Europa mindestens auf Augenhöhe sein mit den Amerikanern und Chinesen", sagte der Vizepräsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Carl Martin Welcker, am Montag auf der Hannover Messe.

Digitalisierung

In den USA etwa produzierten die Unternehmen neue Technologien für einen Binnenmarkt von 320 Millionen Menschen. "Da kann es sich die EU nicht leisten, dass die Digitalisierung der Industrie auf einem Flickenteppich von 28 nationalen Initiativen vorangetrieben wird." Industrie 4.0 ist ein Hauptthema in Hannover und steht für Trends wie etwa selbstlernende Maschinen, kommunizierende Bauteile oder der komplett vernetzte Warenfluss.

Laut einer Studie des Verbands arbeitet derzeit jedes fünfte Maschinenbauunternehmen in Deutschland an der Umsetzung digitaler Projekte. Richtig rund lief es zuletzt allerdings nicht für die Branche, in der in Deutschland mehr als eine Millionen Menschen arbeiten. Das Produktionsvolumen verbesserte sich 2015 im Vergleich zum Vorjahr nur leicht von 199 auf 201 Milliarden Euro. Die Kapazitätsauslastung konnte den langjährigen Branchendurchschnitt von 86 Prozent nicht erreichen und lag im vergangenen Jahr bei 84,3 Prozent. Daran wird sich nach Schätzungen des Verbands erst einmal nichts ändern "Wir müssen weiterhin auf konjunkturelle Wachstumsimpulse verzichten", sagte Welcker.

Er warnte außerdem vor Panikmache gegen das geplante, aber umstrittene transatlantische Freihandelsabkommen TTIP. Das Abkommen bedeute für die Unternehmen Kosteneinsparungen zwischen 5 und 18 Prozent pro Maschine. (APA, 25.4.2016)