Der frischgebackene Verteidigungsminister Doskozil hat offenbar eine ultimative Strategie gegen den Vormarsch der FPÖ entdeckt.

Das bahnbrechende Modell heißt "more of the same", und offenbar erhofft der Minister, dass es ihm im Unterschied zu all seinen Vorgängern gelingt, aus diesem Wettkampf als siegreicher Schmiedl hervorzugehen.

Die Methode entspricht zwar dem Aufdrehen aller Küchenwasserhähne, wenn im verstopften Klo das Wasser übergeht. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, vermutlich dann, wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, was trotz unzähliger sisyphischer Abwehrversuche spätestens bei den nächsten Wahlen nicht unwahrscheinlich ist.

Woher der Minister also die Erfolgsgewissheit nimmt, den Schmied mit seiner Copycat- Restriktivmethode zu toppen, ist eine gut gehütete Frage. Die nächste Frage ist, warum er nach keiner anderen Lösung sucht. Es könnte sich lohnen. Für alle.

Doskozils Wandel vom gemäßigt wohltätigen Samariter zum Hardliner mit Schwäche für Mikl-Leitner ging jedenfalls in so rasanter Geschwindigkeit vor sich, dass man sich schon vor dem zukünftigen Nachfolger vorsorglich zu fürchten beginnt.

Mit Wolfgang Sobotka, der sich wiederum vor Wiener U-Bahnen fürchtet, scharrt jedenfalls schon ein neuer Tanzpartner für die schwungvolle Neuauflage des Schmiedltango in den Startlöchern. (Julya Rabinowich, 24.4.2016)