Malabo – In Äquatorialguinea steht Afrikas am längsten dienender Machthaber, Teodoro Obiang Nguema Mbasogo, vor einer neuen Amtszeit. Obiang regiert das Land seit fast 37 Jahren mit eiserner Hand.

Daran, dass Obiang für eine weitere – siebenjährige – Amtszeit gewählt wird, zweifelt fast niemand. Seine sechs Gegenkandidaten sind weitgehend unbekannt, die Opposition hat mehrheitlich zum Boykott der Wahl aufgerufen. Bereits vor dem Urnengang bezeichneten Kritiker diesen als "nicht glaubwürdig".

Obiang, Chef der "Demokratischen Partei Äquatorialguineas" (PDGE), regiert die ehemalige spanische Kolonie seitdem er 1979 in einem blutigen Putsch seinen noch autoritäreren Onkel Francisco Macias Nguema abgesetzt hat. Eigentlich hätte die Wahl bereits im November 2015 stattfinden sollen, sie wurde ohne Angabe von Gründen verschoben. Bei der letzten Wahl 2009 stimmten rund 97 Prozent für Obiang.

Laut dem "Human Development Report" (HDR) der Vereinten Nationen kann Äquatorialguinea das höchste Wachstum des Bruttonationalproduktes (BNE) pro Kopf in Afrika verzeichnen. Im Index der menschlichen Entwicklung (Human Development Index, HDI) der UNO liegt das Land mit seinen knapp 741.000 Einwohnern jedoch nur auf Platz 144 von 187. (APA, 24.4.2016)