In Österreich hat das Rennen um den Einzug in die Hofburg seinen ersten Höhepunkt erlebt. Die Wählerinnen und Wähler haben entschieden, Norbert Hofer und Alexander can der Bellen in die Stichwahl im Mai zu schicken. Eine absolute Stimmenmehrheit konnte – so wie es die Umfragen von Anfang an vorhersagten – keiner der insgesamt sechs angetretenen Kandidaten erringen.
Stichprobe
Soziale Netzwerke nehmen auch in der Präsidentschaftswahl mittlerweile eine gewichtige Rolle ein. Parteien und Anhänger machen für ihren Favoriten mobil. Doch wie ist eigentlich die aktuelle Lage bei den Staatsoberhäuptern dieser Welt, was ihre auf Social Media betrifft? Der WebStandard hat eine kleine (natürlich nicht streng wissenschaftliche) Stichprobe auf Facebook gezogen.
Berücksichtigt wurden die aktuellen Staatsoberhäupter von Österreich, Italien, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Russland sowie der USA. In der Liste finden sich also nicht nur Präsidenten, sondern auch Mitglieder von Königshäusern. Politisch sind die Aufgaben sehr unterschiedlich angelegt. Während Heinz Fischers Aufgaben in der Praxis repräsentativer Natur sind, mischt etwa Wladimir Putin in Russland auch aktiv im tagespolitischen Geschehen mit.
Zum Vergleich wurde die jeweils größte offizielle Seite herangezogen, bzw. der Personeneintrag oder die größte inoffizielle Seite, wenn kein offizieller Auftritt zu finden war.
Obama, der Social-Media-Veteran
Ganz klar in Führung liegt Barack Obama. Das darf natürlich nicht verwundern, denn soziale Netzwerke spielten bereits bei seiner ersten Wahl 2008 eine wichtige Rolle. Seine Unterstützer organisierten sich teils als "Grassroots"-Bewegung. Die Internet-Affinität zahlt sich aus, heute zählt die offizielle Seite über 48 Millionen Fans.
Gut unterwegs ist auch Frankreichs Präsident Francois Hollande, der ebenfalls einen offiziellen Auftritt hat. Profitieren dürfte er auch davon, dass er aufgrund verschiedener akteullerer Ereignisse – darunter auch zwei Terroranschläge in Paris – in den vergangenen Monaten viel Medienpräsenz genoss. Er erreicht auf dem weltgrößten Social Network 872.000 Menschen.
Viele Likes für Putin und die Queen
Dafür, dass er keine eigene Facebook-Seite pflegt, ist auch Wladimir Putin flott unterwegs auf dem Netzwerk. Der in Europa schwer umstrittene Politiker, der 2012 seine mittlerweile dritte Amtszeit an der Spitze Russlands angetreten hat, findet auf seinem Personenprofil rund 625.000 Anhänger. Auf Vkontakte, dem russischen Facebook-Klon, sind es deutlich weniger. Dort kommt die Seite des Kremls auf rund 70.000 Likes.
Etwas schwierig wird es bei der britischen Königin, Elizabeth II. Obwohl sie bereits seit 1952 formell über 16 Länder herrscht, hat sie keinen eigenen Facebook-Auftritt. Ihr Personeneintrag hat bislang allerdings über 174.000 Likes. Jedoch: Das Königshaus als solches ist sehr wohl auf Facebook aktiv, widmet sich aber nicht nur der Queen, sondern auch ihrer nahen Verwandtschaft. Auf dieser Seite haben bislang fast drei Millionen User auf "Gefällt mir" geklickt.
81.000 mögen "HeiFi"
Heinz Fischer, der österreichische Präsident, dessen zweite und letzte Amtszeit bald zu Ende geht, verfügt über einen eigenen, aktiv betreuten Facebook-Auftritt. Und das zahlt sich aus, selbst wenn man nur Oberhaupt eines kleinen, nicht-englischsprachigen Landes ist. Nach acht Jahren im Amt kann "HeiFi" auf der Plattform beachtliche 81.000 Fans versammeln.
Sein deutsches Gegenstück, Joachim Gauck, hat sich auf das soziale Netz noch nicht eingelassen. Über ihn gibt es nur eine inoffizielle Fanpage. Aktueller Stand: 7.800 "Gefällt mir". Etwas mehr hat die ebenfalls inoffizielle Seite von Italiens Präsident Sergio Mattarella, die auf 9.300 kommt. Bei Spaniens König Felipe VI. tut sichwenig. Er hat keine offizielle Seite, sein Personeneintrag rangiert derzeit bei 663 Likes. (gpi, 24.04.2016)