Mainz – Völlig reines, unterkühltes Wasser gefriert ohne Kristallisationskeime erst bei minus 40 Grad, für die Kunstschneeerzeugung will man hingegen einen möglichst hohen Gefrierpunkt haben. In den USA wendet man deshalb ein Verfahren namens Snowmax an, bei dem Proteine des Bakteriums Pseudomonas syringae eingesetzt werden, das eigentlich ein Pflanzenpathogen ist. In Europa ist Snowmax noch verboten.

Ein internationales Forscherteam um Tobias Weidner (MPI Mainz) lüftet nun im Fachblatt "Science Advances" das Geheimnis, wie das Bakterium Wasser zum Gefrieren bringt: Der Keim schafft es zum einen, Wassermoleküle in Mustern mit hoher und niedriger Dichte anzuordnen, zum anderen kann er Wärme aus umgebenden Wassermolekülen entfernen. Diese beiden Eigenschaften machen das Bakterium nicht nur für Kunstschnee interessant, sondern auch für das Verständnis des globalen Wasserkreislaufs. (red, 23. 4. 2016)