Ankara/Athen – Einen "besorgniserregenden Trend bei der Beschränkung der Pressefreiheit" hat der Sprecher des US-Außenministeriums, John Kirby, einmal mehr in Bezug auf die Türkei festgestellt. Kirby wiederholte beim Pressebriefing am Mittwoch in Washington seine frühere Einschätzung, als er von Journalisten hartnäckig darauf angesprochen wurde.

Auslöser waren die Einreiseverbote für den deutschen ARD-Korrespondenten Volker Schwenck am Dienstag am Flughafen in Istanbul und den Türkei-Bürochef des russischen Nachrichtenportals "Sputnik", Tural Kerimow, am Mittwoch. Die Webseite von "Sputnik" wurde in der Türkei letzte Woche gesperrt.

Schwenck, der über die Situation der syrischen Flüchtlinge an der türkisch-syrischen Grenze berichten wollte, wurde aus "Sicherheitsgründen" die Einreise verweigert, wie Regierungssprecher Numan Kurtulmus in Ankara erklärte. Schwenck habe auch keine Akkreditierung gehabt, merkte der Sprecher an.

Merkel-Besuch

Der in Kairo ansässige Nahostkorrespondent wollte im Vorfeld des Besuchs von Angela Merkel im türkisch-syrischen Grenzgebiet am Samstag berichten. Die Kanzlerin kommt in Begleitung von EU-Vertretern im Zusammenhang mit der Sechs-Milliarden-Euro-Hilfe, die sich Ankara von den Europäern für die Unterbringung der syrischen Flüchtlinge im Land ausbedungen hat. (mab, 21.4.2016)