Bild nicht mehr verfügbar.

Wer sich eine DJI-Drohne kauft, könnte sich den chinesischen Geheimdienst ins Haus holen – warnen zumindest Datenschützer

Foto: Reuters/Siu

Die chinesische Firma DJI gilt als größter Anbieter von Drohnen für Privatleute und kommerzielle Unternehmen. Die Firma hat es geschafft, die unbemannten Flugkörper erschwinglich zu machen; durch eingebaute Kameras wird Nutzern auch ein zusätzlicher Anreiz für deren Erwerb geboten. Jetzt befürchten Datenschützer, dass die aufgenommenen Videos bei der chinesischen Regierung landen könnten. "Könnte Ihre Drohne irgendwann für Peking spionieren?", fragt etwa das Time Magazine.

Daten aus Hongkong geliefert

Hintergrund sind Aussagen von DJI, sich momentan "in Gesprächen" mit der chinesischen Regierung zu befinden. Die Firma kooperiere bei Anfragen jedenfalls mit Regierungen weltweit. Unklar ist laut Time, ob DJI auch außerhalb Chinas aufgenommene Daten übermitteln würde. Laut DJI würden jedenfalls auch Daten aus Hongkong an die chinesischen Behörden geleitet, obwohl die Stadt einen halbautonomen Status besitzt. DJI warnt Nutzer laut New York Times schon jetzt, dass "Flugdaten möglicherweise überwacht und, basierend auf geltenden Gesetzen, an Regierungen übergeben werden können". In einem Statement an den STANDARD gab DJI an, dass nur lokalen Regierungen gemäß der Vorschriften im jeweiligen Land Infos übermittelt würden. Damit würde sich der Drohnenhersteller nicht von Facebook und Co unterscheiden.

Zugriff nur auf Videos der App?

DJI gibt jedoch an, nur auf via hauseigene App hochgeladene Videos Zugriff zu haben. Ob das wirklich stimmt, ist allerdings zu bezweifeln. Der US-Geheimdienst NSA hat vorgezeigt, wie Technologiefirmen des eigenen Landes benutzt werden können, um weltweit Daten abzusaugen. China versucht schon länger, zumindest für die eigene Bevölkerung ein rigoroses Überwachungsnetz aufzubauen. Außerdem plante die Regierung, ausländische Firmen zur Übergabe von Quellcode ihrer Anwendungen zu zwingen. Dies wurde beispielsweise von Apple abgelehnt. (red, 21.4.2016)