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Eine Milliarde Euro soll insgesamt in die Digitalisierung gesteckt werden. 200 Millionen Euro noch heuer.

Foto: AP/Probst

Frankfurt – "Bei vielen Themen sind wir jetzt mindestens auf Augenhöhe", sagte Markus Pertlwieser, Chief Digital Officer der Sparte. In den nächsten zwölf bis 18 Monaten wolle die Bank mit neuen Angeboten und mobilen Anwendungen europaweit zum Vorreiter werden – in Zusammenarbeit mit jungen Finanztechnologieanbietern (FinTechs). Bisher hinkt das Geldhaus laut Experten hinter der Konkurrenz her.

Nun sollen drei Viertel der einen Milliarde Euro, die sie insgesamt in die Digitalisierung steckt, in das Geschäft mit Privatkunden, Reichen und Firmenkunden fließen, davon 200 Mio. Euro noch heuer. Es gehe darum, die zu hohe Kostenquote zu senken, räumte Privat- und Firmenkunden-Vorstand Christian Sewing ein. "Aber Digitalisierung muss viel mehr sein als nur Kosten. Ich sehe meinen Geschäftsbereich als Wegbereiter für die gesamte Bank." Die hier gesammelten Erfahrungen könnten auf andere Bereiche übertragen werden. "Es geht nicht um den Ersatz, sondern um die Erweiterung der persönlichen Beratung", stellte Sewing klar. 40 Prozent aller Privatkunden besuchten nur einmal pro Jahr ihre Filiale.

Die Deutsche Bank steht vor der Schließung von 200 der 700 Zweigstellen in Deutschland. Um ein Abwandern von Kunden zu verhindern, will die Bank bald zusammen mit einem FinTech Tages- oder Termingelder an Geldhäuser in ganz Europa vermitteln. Zudem sollen die Kunden auf den Systemen der Deutschen Bank auch Geld managen können, das sie bei anderen Instituten haben. "Das ist das Thema Hausbank, digital neu definiert", so Pertlwieser. (Reuters, 20.4.2016)