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Der Drill ähnelt stark seinem bekannteren Cousin, dem Mandrill, ist aber etwas kleiner und weit weniger farbenprächtig im Gesicht.

Foto: AP Photo/Minden Pictures, JH Editorial, Cyril Ruoso

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Auch dem Pennant-Stummelaffen setzt die Jagd auf Bushmeat zu.

Foto: Ian Nichols/National Geographic

Philadelphia – Ein halbes Dutzend Affenarten lebt auf der 2.000 Quadratkilometer großen Insel Bioko (vormals Fernando Pó genannt) vor der Küste Kameruns. Zwei Drittel davon sind mittlerweile bedroht, berichten Forscher der Drexel University im Fachmagazin "Biological Conservation". Schuld daran ist die verstärkte Jagd mit Schusswaffen.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten seien immer mehr Affen für Bushmeat gejagt worden, konstatiert das Team um Drew Cronin. Und diese Jagd gehe klar mit dem Straßenbau einher. Die Forscher verglichen dafür die Zahl von Affensichtungen und von Anzeichen für Jagd mit Schusswaffen: In der für Fahrzeuge erschlossenen Region Belebu wurden im Schnitt nur 0,18 Affengruppen pro Kilometer gesichtet, auf der gleich langen Strecke aber 2,89 Jagdspuren wie Patronenhülsen, Abfälle oder Überreste von Camps. In der Region Ureca hingegen, die 22 Kilometer von der nächsten Straße entfernt liegt, war das Verhältnis fast umgekehrt: 1,82 Affensichtungen und 0,29 Jagdspuren pro Kilometer.

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Die Rotnasenmeerkatze sieht nur aus der Nähe auffällig aus – aber sie hat es gelernt, sich zu verbergen.
Foto: Ian Nichols/National Geographic

Vier Affenspezies sind laut der Studie besonders gefährdet: Biokos Drill, ein Verwandter des imposanten Mandrills, die Kronenmeerkatze, der Schwarze Stummelaffe und der Pennant-Stummelaffe. Nur Rotnasenmeerkatzen und Große Weißnasenmeerkatzen bleiben von der Bejagung bislang vergleichsweise unbeeinträchtigt. Die Forscher vermuten, dass eine Verhaltensänderung der Tiere dafür ausschlaggebend sein könnte: Sie sind scheuer geworden, verstecken sich und geben seltener Laut.

Einen Vorschlag für den Schutz haben die Forscher auch parat: Äquatorialguinea, unter dessen Hoheit Bioko steht, setze bestehende Gesetze gegen Wilderei nicht ausreichend konsequent um. Gleichzeitig verfüge es über eine ausreichende militärische Präsenz auf der Insel – die könne man doch zum Teil für die Bewachung von Naturschutzgebieten umwidmen. Bislang überwacht das Militär ironischerweise den Straßenbau. (red, 22. 4. 2016)